Dieffenbachia vermehren: So gelingt es jedes Mal!
Die Dieffenbachia, ist in vielen Wohnzimmern in Deutschland zu finden und hat sich zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen entwickelt. Ein großer Teil ihrer Anziehungskraft liegt in ihren beeindruckenden Blättern, die oft mit verschiedenen Grün- und Weißtönen gesprenkelt sind. Sie verleihen jedem Raum nicht nur eine tropische Atmosphäre, sondern sind auch recht pflegeleicht, was sie besonders attraktiv für Pflanzenliebhaber macht.
Die Vermehrung der Dieffenbachia ist eine beliebte Praxis.
Statt immer wieder neue Pflanzen zu kaufen, ist es oft kostengünstiger (und auch befriedigender), seine eigene Dieffenbachia zu vermehren. Mit verschiedenen Dieffenbachia-Exemplaren kann man leicht verschiedene Bereiche oder Ecken eines Raumes aufwerten. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einem kleinen Ableger oder Stammabschnitt eine vollständige Pflanze heranwächst. In diesem Artikel geben wir eine Schritt-für-Schritt Anleitung mit, um deine geliebte Dieffenbachia zu vermehren.

Inhaltsverzeichnis
Arten die Dieffenbachia zu vermehren
Dieffenbachien sind nicht nur für ihre beeindruckenden, üppigen Blätter bekannt, die eine tropische Atmosphäre in jeden Raum zaubern, sondern auch für ihre einfache Vermehrbarkeit. Hierbei gibt es gleich mehrere Methoden, um das Potential dieser Pflanze voll auszuschöpfen.
Die Vermehrung durch Stammstücke ist besonders beliebt. Der Grund dafür ist die einzigartige Beschaffenheit des Dieffenbachia-Stamms, welcher reich an Energie und Knotenpunkten ist. Diese Knoten haben die Fähigkeit, bei richtiger Pflege neue Wurzeln und Pflanzen zu entwickeln. Wenn ein Stammstück richtig behandelt wird, können in kurzer Zeit neue Wurzeln sprießen, wodurch sich schnell neue, vitale Pflanzen entwickeln.
Neben Stammstücken können auch Stammstecklinge und Kopfstecklinge verwendet werden. Auch hierbei nutzt man die kraftvollen Knotenpunkte des Stammes. Durch das Einpflanzen von Stamm- oder Kopfstecklingen in die richtige Erde und unter den passenden Bedingungen können diese Abschnitte bald schon beginnen, Wurzeln zu bilden und sich zu einer vollständigen Pflanze zu entwickeln.
Eine etwas aufwendigere Methode ist das Abmoosen. Hierbei wird der Stamm der Pflanze nicht abgeschnitten, sondern es wird eine Wurzelbildung direkt am lebenden Stamm angeregt. Diese Methode dauert zwar länger, kann aber besonders lohnenswert sein und bietet eine spannende Alternative zu den Stecklingsmethoden.
Dieffenbachia über Stammstücke vermehren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Das richtige Werkzeug bereitlegen: Schnapp dir ein scharfes, sauberes Messer oder eine Gartenschere. Damit vermeidest du, dass du den Stamm quetschst oder unsaubere Schnitte machst, die die Pflanze verletzen könnten.
- Mutterpflanze untersuchen: Schau dir deine Dieffenbachia genau an und wähle einen kräftigen, gesunden Stammteil aus. Achte darauf, dass keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen zu erkennen sind.
- Stammstück abschneiden: Schneide vorsichtig ein Stück des Stammes ab, das mindestens 10-15 cm lang ist. Dabei sollten mehrere Knoten (das sind die kleinen Verdickungen am Stamm) enthalten sein, denn genau hier werden später die Wurzeln sprießen.
- Stammstück vorbereiten: Entferne alle Blätter von deinem Stammstück, sodass du nur den nackten Stamm vor dir hast.
- Trocknungsphase: Leg das Stammstück für einige Stunden an einen warmen und trockenen Ort, damit die Schnittstellen gut antrocknen können. Das ist super wichtig, um Fäulnis zu verhindern.
- Jetzt wird gepflanzt: Nimm dir einen Topf und fülle ihn mit Anzuchterde oder einer anderen gut durchlässigen Erdenmischung. Steck das Stammstück etwa 3-5 cm tief in die Erde, sodass die Knoten gut von Erde umgeben sind.
- Der perfekte Standort und das richtige Gießen: Stell deinen Topf an einen warmen, hellen Platz, aber ohne direkte Sonnenbestrahlung. Halte die Erde immer leicht feucht. Achte aber darauf, dass du nicht zu viel gießt – Staunässe ist der Feind der Dieffenbachia.
- Beobachte die Wurzelbildung: Geduld ist jetzt gefragt! Nach einigen Wochen sollten sich an den Knotenpunkten kleine Wurzeln zeigen. Es kann sogar sein, dass du die ersten neuen Blätter direkt aus den Knoten sprießen siehst.
- Umtopfen: Sobald du merkst, dass das Stammstück kräftige Wurzeln und vielleicht sogar schon einige neue Blätter bekommen hat, kannst du es in einen größeren Topf umsetzen.
Mit ein bisschen Liebe und Pflege wird aus deinem Stammstück bald eine wunderschöne neue Dieffenbachia wachsen. Viel Spaß dabei!
Dieffenbachia Ableger: Stammstecklinge und Kopfstecklinge
Der Vermehrungsprozess über Stecklinge bei der Dieffenbachia ist im Grunde genommen gleich, egal ob man einen Kopf- oder Stammsteckling verwendet. Allerdings, wenn man die Wahl hat, würde ich persönlich immer einen Kopfsteckling bevorzugen. Warum? Ein Kopfsteckling besteht aus dem oberen Teil der Pflanze und enthält oft mehr Wachstumsknospen als ein Stammsteckling, was in vielen Fällen zu einer höheren Erfolgsrate führt. Der Stammsteckling hingegen ist ein Mittelstück der Pflanze ohne den oberen Wachstumspunkt.
Für diese Anleitung werde ich den Prozess sinnbildlich mit einem Kopfsteckling beschreiben:
- Dieffenbachia begutachten: Zunächst solltest du dir einen Überblick über den Gesundheitszustand deiner Dieffenbachia verschaffen. Suche nach kräftigen, gesunden Stämmen, die keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen aufweisen. Gesunde Stämme erkennst du an festen, kräftigen und leuchtend grünen Blättern.
- Alter beachten: Idealerweise solltest du einen mittelalten Trieb wählen. Dieser hat bereits eine gewisse Robustheit, ist aber noch jung genug, um gut Wurzeln zu schlagen. Sehr alte Stämme könnten Schwierigkeiten haben, neue Wurzeln zu bilden, während extrem junge Triebe möglicherweise nicht stabil genug sind.
- Länge bestimmen: Der ausgewählte Trieb sollte zwischen 10 und 20 cm lang sein. Das gibt der Pflanze genug Substanz, um Stress zu überstehen, und gleichzeitig genug „Energie“, um neue Wurzeln zu bilden.
- Blattposition beachten: Achte darauf, dass der Trieb, den du aussuchst, mindestens 2 bis 3 gesunde Blätter hat. Diese Blätter unterstützen die Photosynthese, was dem neuen Ableger hilft, Energie für das Wurzelwachstum zu sammeln.
- Schnitt durchführen: Mit einem scharfen, sterilisierten Messer oder einer Gartenschere führst du einen geraden Schnitt 5cm unterhalb des zweit- drittletzten Blattes durch. Es ist wichtig, dass das Werkzeug sauber und scharf ist, um Verletzungen der Pflanze zu minimieren und Infektionen zu verhindern.
- Wurzelbildung fördern: Einige Gärtner tauchen das abgeschnittene Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver, um das Wurzelwachstum zu beschleunigen. Dies ist jedoch optional, da Dieffenbachias auch ohne dieses Pulver Wurzeln bilden können.
- Einsetzen: Fülle einen Topf mit Anzuchterde oder einer speziellen Zimmerpflanzenerde und setze den Steckling etwa 3-4 cm tief in den Boden ein. Drücke die Erde leicht fest, sodass der Steckling stabil steht.
- Bewässerung: Gieße den Steckling vorsichtig, sodass die Erde gleichmäßig feucht ist, aber nicht nass.
- Ideale Bedingungen schaffen: Stelle den Topf an einen warmen Ort mit indirektem Licht. Eine gleichbleibende Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit sind förderlich für das Wurzelwachstum. Hierzu kann der Topf auch mit einer Plastiktüte abgedeckt werden, die täglich kurz geöffnet wird, um Frischluftzufuhr zu gewährleisten.
- Warten und Beobachten: Überprüfe den Steckling regelmäßig, halte die Erde feucht, aber vermeide Überwässerung. Nach einigen Wochen bis Monaten sollte der Steckling Wurzeln gebildet haben und kann in einen größeren Topf umgetopft werden.

Abmoosen: Eine alternative Methode zur Dieffenbachia-Vermehrung
Das Abmoosen ist eine Technik, bei der man eine Pflanze dazu anregt, Wurzeln an einem bestimmten Punkt ihres Stammes oder Zweiges zu bilden, ohne diesen vom Hauptstamm zu trennen. Konkret gesagt, umschließt man einen Teil des Stammes oder Zweiges mit feuchtem Moos und wickelt diesen dann mit Folie oder einem anderen Material ein, sodass eine feuchte Umgebung entsteht. Diese hohe Feuchtigkeit fördert die Wurzelbildung an dieser Stelle.
Doch warum sollte man sich für das Abmoosen entscheiden, wenn es doch auch andere Vermehrungsmethoden gibt? Ein großer Vorteil des Abmoosens gegenüber anderen Techniken ist, dass die Pflanze während des gesamten Prozesses mit Nährstoffen versorgt wird, da sie immer noch mit der Mutterpflanze verbunden ist. Dies verringert das Risiko, dass der Ableger abstirbt, bevor er Wurzeln bilden kann. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der neue Ableger, sobald er ausreichend Wurzeln gebildet hat, von der Hauptpflanze getrennt und sofort eingepflanzt werden kann. Das bedeutet, dass er in kürzester Zeit eine eigenständige, robuste Pflanze wird.
Pflege und Tipps für neu vermehrte Dieffenbachia-Pflanzen
Wer schon Erfahrung in der Pflanzenpflege hat, weiß, dass gerade diese jungen Dieffenbachia-Ableger oft eine extra Portion Aufmerksamkeit und Liebe brauchen. Für alle Neulinge in der spannenden Welt der Pflanzenvermehrung möchten wir einige essenzielle Pflegetipps geben, um den neuen Dieffenbachia-Sprössling optimal zu unterstützen.
Bei der Bewässerung gilt, immer für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen, aber Staunässe vermeiden. Die Wurzeln könnten sonst faulen. Eine feine Brause an der Gießkanne hilft, das Wasser sanft zu verteilen. In Sachen Licht sollte der junge Spross hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, platziert werden. Zu starke Sonne könnte die empfindlichen jungen Blätter verbrennen.
Die Wahl der Erde ist entscheidend. Ein lockerer, gut durchlässiger Boden verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen. Ein spezielles Zimmerpflanzensubstrat ist hier die erste Wahl. Beim Düngen ist Zurückhaltung geboten. Zumindest in den ersten Wochen, denn die jungen Wurzeln könnten von zu starkem Dünger Schaden nehmen. Später kann mit einer verdünnten Düngung begonnen werden.
Hohe Luftfeuchtigkeit ist der Schlüssel zum Wohlbefinden der Dieffenbachia. Besonders wenn es draußen trocken und heiß ist, freut sich die Pflanze über das gelegentliche Besprühen mit Wasser. Nach einigen Monaten kräftigen Wachstums sollte das Umtopfen in Erwägung gezogen werden. Dies bietet den Wurzeln mehr Raum und fördert das gesunde Wachstum.
Warum Vorsicht beim Umgang mit Dieffenbachia geboten ist
Die Schönheit der Dieffenbachia geht Hand in Hand mit einer verborgenen Gefahr: Die Pflanze enthält Oxalatkristalle und andere giftige Substanzen, die Hautreizungen und bei Verschlucken ernsthaftere Gesundheitsprobleme verursachen können.
Bevor du mit der Vermehrung der Dieffenbachia beginnst, ziehe unbedingt Handschuhe an. Die Pflanzensäfte können Hautirritationen verursachen, und das Tragen von Handschuhen hilft, den direkten Kontakt zu vermeiden. Nachdem du die Arbeit beendet hast, wasche deine Hände gründlich, auch wenn du Handschuhe getragen hast.
Berühre niemals deine Augen, Nase oder deinen Mund, während du mit der Dieffenbachia arbeitest. Wenn dies doch passiert, spüle den betroffenen Bereich sofort mit reichlich Wasser aus und suche bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt auf.
Nachdem du Schneidwerkzeuge verwendet hast, reinige diese sorgfältig. Dies verhindert nicht nur, dass die giftigen Säfte auf andere Pflanzen übertragen werden, sondern schützt auch dich und andere vor versehentlichem Kontakt.