Den Drachenbaum schneiden und tiefer einpflanzen
Der Drachenbaum, ein imposanter Bewohner vieler Wohnräume, hat die Fähigkeit, mit seinen markanten Blättern und seinem charakteristischen Stamm zu beeindrucken. Doch mit der Zeit kann er eine Tendenz entwickeln, sich ein wenig zu sehr in die Höhe zu strecken. Ein zu langer, dünner Stamm mit Blättern nur an der Spitze?
Das ist nicht das Bild, das viele von uns im Sinn haben, wenn sie an diese majestätische Pflanze denken. Das Schneiden des Drachenbaums ist daher nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Gesundheit und Stabilität der Pflanze. Ein gut gepflegter Drachenbaum ist ein glücklicher Drachenbaum, und ein glücklicher Drachenbaum ist ein wahrer Hingucker in jedem Raum.

Warum muss ein Drachenbaum geschnitten werden?
Die Ästhetik und das Wachstum des Drachenbaums sind eng miteinander verknüpft. Ein Drachenbaum, der in die Höhe schießt und dabei einen langen, dünnen Stamm entwickelt, der nur an der Spitze Blätter trägt, kann das gesamte Erscheinungsbild des Raumes beeinflussen. Dieses unausgewogene Wachstum, das oft durch unzureichendes Licht verursacht wird, lässt den Baum mehr wie einen dünnen Stab mit einem Federbusch oben aussehen, anstatt der kräftigen, buschigen Pflanze, die er sein könnte.
Doch es geht nicht nur um das Aussehen. Ein solches Wachstumsmuster kann auch die Stabilität und Gesundheit des Baumes beeinträchtigen. Drachenbäume sind Lichtliebhaber. Wenn sie nicht genug Licht bekommen, neigen sie dazu, lange, dünne Triebe zu entwickeln, in der Hoffnung, mehr Licht zu erreichen. Dies kann dazu führen, dass der Baum instabil wird und leicht umkippt.
Durch gezieltes Schneiden kann man sowohl das ästhetische Problem als auch das Problem des übermäßigen Wachstums angehen. Ein sorgfältiger Schnitt fördert ein buschigeres Wachstum und gibt dem Drachenbaum die Möglichkeit, seine Energie gleichmäßiger zu verteilen. Das Ergebnis ist ein ausgewogener, gut gepflegter Drachenbaum, der nicht nur ein Blickfang ist, sondern auch ein Zeichen für die Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die ihm gewidmet wurde.
Der optimale Schnittzeitpunkt: Warum das Frühjahr die beste Wahl ist
Das Frühjahr ist die Zeit des Neubeginns, nicht nur in der Natur, sondern auch für den Drachenbaum. Wenn die Tage länger werden und die Sonnenstrahlen intensiver auf die Erde treffen, spürt auch der Drachenbaum diesen Energieschub. Er bereitet sich auf eine neue Wachstumsphase vor, und genau das macht das Frühjahr zur perfekten Zeit für den Schnitt.
Warum gerade das Frühjahr? In dieser Jahreszeit hat der Drachenbaum seine Ruhephase hinter sich gelassen und steht kurz davor, neue Triebe und Blätter zu bilden.

Ein Schnitt zu diesem Zeitpunkt gibt ihm die Möglichkeit, seine Energie gezielt in die frischen Triebe zu lenken, die nach dem Schnitt entstehen. Das fördert nicht nur ein gesundes und kräftiges Wachstum, sondern sorgt auch dafür, dass die Schnittstellen schneller heilen. Das Risiko von Krankheiten oder Schädlingen, die sich an den Schnittstellen festsetzen könnten, wird so minimiert.
Ein weiterer Vorteil ist die ästhetische Komponente. Da der Drachenbaum in dieser Zeit besonders aktiv wächst, werden die Spuren des Schnitts schnell von neuem Wachstum überdeckt. Das Ergebnis ist ein Baum, der nicht nur gesund, sondern auch ästhetisch ansprechend ist, ohne sichtbare Narben oder kahle Stellen.
Wie schneidet man den Drachenbaum korrekt?
Jeder Pflanzenliebhaber weiß: Ein gesunder Schnitt kann Wunder wirken. Und beim Drachenbaum ist das nicht anders. Doch wie bei so vielen Dingen im Leben, steckt der Teufel im Detail. Das Schneiden des Drachenbaums erfordert nicht nur das richtige Werkzeug, sondern auch das nötige Know-how und ein gutes Auge.
Bevor du also zur Schere greifst, nimm dir einen Moment Zeit, um deinen Drachenbaum wirklich zu betrachten. Wo könnten ein paar gezielte Schnitte den Unterschied ausmachen? Wo könntest du das Wachstum fördern und den Baum gleichzeitig in Form bringen? In den folgenden Abschnitten werden wir uns genauer ansehen, welche Werkzeuge am besten geeignet sind, welche Schnitttechniken empfohlen werden und wie du nach dem Schnitt für die beste Nachsorge sorgst.

Das richtige Werkzeug: Eine scharfe Schere macht den Unterschied
Bevor du den ersten Schnitt machst, schau dir einmal das Werkzeug in deiner Hand an. Ist die Schere scharf genug? Ist sie sauber? Eine scharfe Gartenschere sorgt nicht nur für einen sauberen Schnitt, sondern minimiert auch das Risiko von Verletzungen an der Pflanze. Gartenscheren haben meist eine breitere Fläche zu aufliegen, woraufhin das Pflanzengewebe nicht gequetscht wird.
Eine scharfe und hochwertige Gartenschere eignet sich also am besten. Ist keine zur Hand, nutze lieber ein scharfes Messer, anstatt einer normalen Küchenschere.
Die Kunst des Schnitts: Techniken für den perfekten Schnitt
Das Schneiden eines Drachenbaums kann anfangs einschüchternd wirken, aber mit den richtigen Techniken und einem klaren Verständnis der Pflanzenphysiologie wird dieser Prozess zu einem befriedigenden Erlebnis. Hier sind einige detaillierte Schritte und Techniken, um sicherzustellen, dass dein Drachenbaum nach dem Schnitt in voller Pracht erstrahlt.
1. Vorbereitung ist der Schlüssel: Bevor du beginnst, stelle sicher, dass du alle notwendigen Werkzeuge zur Hand hast. Dies beinhaltet eine scharfe Gartenschere, Handschuhe und gegebenenfalls ein scharfes Messer. Reinige die Schneidwerkzeuge gründlich, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
2. Bestimme den Schnittpunkt: Finde den geeigneten Schnittpunkt für das kürzen des Stammes. Dieser sollte mindesten 10 Zentimeter unterhalb der letzten Blätter liegen.
3. Schneide in einem Winkel: Der Schnitt sollte in einem 45° Winkel angesetzt werden, also komplett waagerecht. So wird die offene Schnittkante so gering wie möglich gehalten. Bedenke, dass der Drachenbaum seine neuen Wurzeln auch seitlich aus dem Stamm austreiben lässt und somit keine große Schnittfläche benötigt.
4. Die Schnittstelle versiegeln: Die Schnittstelle des Drachenbaums kann und sollte versiegelt werden. Dies verhindert das austrocknen des Stammes und schützt die empfindlichen Stellen vor Krankheitserregern und Bakterien. Baumwachs eignet sich für solche Fälle optimal und kann auch für andere Pflanzen verwendet werden.
Nachdem du den Drachenbaum geschnitten hast, bleiben dir zwei Möglichkeiten übrig. Entweder lässt du den gekürzten Stamm in Wasser bewurzeln oder in Anzuchterde.
Den Kopfsteckling in Wasser bewurzeln
Die Wasserbewurzelung ist die einfache Variante, bei welcher der Steckling in eine hohes Wassergefäß gesetzt wird. Fülle das Gefäß mit ca. 5 bis 10 Zentimetern mit Wasser auf, sodass ausreichend viel Platz zum bewurzeln da ist. Wechsel das Wasser alle 7 Tage aus achte darauf, dass der Steckling sauber bleibt. In manchen Fällen ist es hilfreich auch dem Steckling selbst einmal die Woche sehr vorsichtig zu säubern.
Stelle das Glas an einen hellen und warmen Standort, sodass der Steckling mit ausreichend Energie versorgt wird. Nach ca. 4 Wochen werden sich die ersten größeren Wurzeln gebildet haben und der Kopfsteckling kann neu eingepflanzt werden.

Den Kopfsteckling in Anzuchterde wurzeln lassen
Die Variante mit der Anzuchterde ist mit etwas mehr Sorgfalt verbunden. Anzuchterde sollte verwendet werden, da sie eine besonders lockere Struktur aufweist und arm an Nährstoffen ist. Wenig Nährsoffe helfen dem Drachenbaum dabei ein größeres Wurzelgeflecht als üblich auszubilden, welches für die kommende Monate von Vorteil ist.
Pflanze den Kopfsteckling direkt in die Erde ein, sodass er stabil steht und ausreichend Halt findet. Meist sind es um die 10 Zentimeter, welcher ausreichend sind. Die Anzuchterde muss immer leicht feucht sein, damit sich Wurzeln bilden, aber sei sehr behutsam bei den Gießgaben. Da das Wasser nur leicht verdunstet und kaum aufgenommen werden kann, darf immer nur ein wenig Wasser in den Topf gegeben werden.
Nach 4 Wochen kannst du leicht am Kopfsteckling ziehen, um zu überprüfen, ob sich Wurzeln gebildet haben. Spürst du einen Widerstand, ist der Drachenbaum bereit eingepflanzt zu werden. Nun kannst du ihn wieder in sein altes Zuhause setzen und die Pflege fortführen.

Was mache ich mit den restlichen Teilen des Drachenbaums?
Nun da du deinen Drachenbaum gekürzt hast, musst du die restlichen Teile nicht wegschmeißen, denn auch diese kannst du verwenden. Sogar den Stammteile in der Mitte, welche weder Wurzeln noch Blätter haben, können für die Vermehrung genutzt werden.

Um ein Mittelstück des Stammes zu vermehren, kannst du einfach beide Seiten versiegeln und den Steckling im Wasser bewurzeln lassen. Achte darauf, dass der Steckling in der entsprechenden Wuchsform im Wasser steht. auch gilt, wechsle das Wasser alle 7 Tage aus und warte bis sich neue Triebe, sowie Wurzeln gebildet haben, bevor der Drachenbaum neu eingepflanzt wird.
Ebenso nützlich kann der verbleibende Rest in der Erde sein. Dieser muss nicht entfernt werden, sondern kann einfach bestehen. Nach ca. 4 Wochen werden sich auch hier neue Seitentriebe bilden und den Drachenbaum mit neuem grün ausstatten.
Optimale Nachsorge für den Drachenbaum
Ein frisch geschnittener Drachenbaum benötigt besondere Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass er sich gut erholt und weiterhin gesund wächst. Hier sind einige detaillierte Schritte, um deinem Drachenbaum die bestmögliche Nachsorge zu bieten:
- Standortwahl: Positioniere den Drachenbaum an einem hellen, aber indirekt beleuchteten Ort. Direkte Sonneneinstrahlung kann die frischen Schnittstellen verbrennen, weshalb ein Standort mit diffusem Licht ideal ist.
- Bewässerung: In den ersten Wochen nach dem Schnitt ist es wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Dies unterstützt die Heilung und das Wachstum neuer Triebe. Aber Vorsicht: Staunässe ist zu vermeiden, da sie die Wurzeln schädigen kann.
- Düngung: Warte mit dem Düngen mindestens einen Monat nach dem Schnitt. Wenn du wieder zu düngen beginnst, verwende eine halbe Dosierung des empfohlenen Düngers, um die Pflanze nicht zu überfordern.
- Beobachtung: Überprüfe den Drachenbaum regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen, insbesondere an den Schnittstellen. Frische Wunden können anfälliger für Infektionen sein.