So vermehrst du deine Efeutute über Ableger oder Stecklinge
Efeututen sind super leicht zu kultivieren. Mit den richtigen Lichtverhältnissen wächst die Tropenpflanze sehr schnell und lässt sich hervorragend als kletternde Pflanzendekoration einsetzen. Genauso einfach wie die Pflege, ist auch die Vermehrung der Efeutute.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten seine Efeutute einfach und schnell, in verschiedenen Substraten zu vermehren. Wir werden dir in diesem Beitrag anhand von drei unterschiedlichen Methoden zeigen, wie es funktioniert. Dafür nutzen wir Wasser, Erde und Sphagnum Moos. Viel Erfolg!
Wichtige Voraussetzungen zur Vermehrung einer Efeutute
Du brauchst nicht viel, aber ein paar wichtige Dinge sollten bei der Vermehrung von dir beachtet werden. Deine Efeutute muss gesund und vital sein, damit die Schnittkanten gut verheilen können und die Sprossachse nicht von Pilzen befallen wird.
Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Vermehre die Efeutute nur in der Wachstumsphase zwischen April und September. Zu diesem Zeitpunkt ist das Wachstum der Pflanze angeregt und die Wundheilung verläuft schneller. Außerdem brauchen die Stecklinge viel Licht und hohe Temperaturen.
Diese Materialien werden benötigt, um die Efeutute zu vermehren
Schneidwerkzeug: Für die Vermehrung wird ein scharfes Messer oder eine scharfe Gartenschere benötigt. Wichtig ist, dass die Schnittkanten zuvor desinfiziert werden, sodass sich keine Keime oder Bakterien in der Schnittkante festsetzen.
Gefäß: Zudem brauchen wir ein Gefäß, welches Wasserdicht ist. Du kannst einen Becher nehmen, eine Vase oder ein einfaches Glas. Wir werden ein Glas verwenden, damit wir potenziell verunreinigtes Wasser schneller erkennen und wechseln können.
Substrat: Damit der Steckling erfolgreich bewurzelt werden kann, benötigen wir ein feuchtes Substrat oder Wasser. Wir werden direkt alle drei Methoden nutzen und den Steckling in feuchter Erde, nassem Sphagnum Moos und im Wasser wurzeln lassen. Welchen Unterschied die einzelnen Umgebungen für den Steckling machen, seht ihr weiter unten.

Den Stammsteckling schneiden
Das Schneiden des Stecklings läuft immer gleich ab, egal in welchem Substrat der Steckling kultiviert werden soll. Nehme die scharfe und sterilisierte Schere zur Hand, um einen Stamm Steckling von der Mutterpflanze abzutrennen. Jeder Steckling sollte mindestens drei Blätter haben und somit auch mindestens zwei Blattknoten. Direkt unter den Blattknoten befinden sich die Luftwurzeln der Efeutute, aus welcher die kommenden Bodenwurzeln wachsen werden.

Der nun geschnittene Steckling hat mehrere Blätter, welche vom Substrat bedeckt werden könnten oder unter Wasser stehen würden. Hier verbirgt sich jedoch die Gefahr, dass die Blätter verfaulen, wenn sie für mehrere Wochen bedeckt sind. Um dies zu vermeiden, müssen die unteren Blätter des Stecklings entfernt werden. Ziehe die Blätter vorsichtig entgegen der Wuchsrichtung ab, sodass der Steckling nur noch 1 oder zwei 2 Blätter am oberen Ende besitzt.

Efeutute im Wasser vermehren
Die Efeutute in Wasser zu vermehren ist wohl beliebteste und auch die einfachste Methode von allen. Ob es auch die erfolgreichste ist, wird sich am Ende zeigen. Wer seine Stecklinge in Wasser bewurzeln lässt, kann auf jeden Fall hautnah dabei sein und das Wurzelwachstum genauesten beobachten. Wie du am besten vorgehst, zeigen wir dir jetzt.
1. Stecklinge ins Wasser stellen
Fülle das Wasserglas mit Wasser, sodass mindestens eine Luftwurzel, am besten jedoch zwei, unter Wasser stehen. Achte darauf, dass die Blätter über dem Wasser stehen und nicht hinunterrutschen können und in der Folge verfaulen. Stelle den Steckling an einen hellen Standort mit viel indirektem Licht, um den Prozess der Bewurzelung zu beschleunigen.

2. Das Wasser regelmäßig wechseln
Wechsel das Wasser einmal die Woche, damit es frei von Bakterien bleibt und die Stecklinge besser geschützt sind. Beim Wasserwechsel solltest du ebenfalls darauf achten, dass sich kein schleimiger Film am Steckling bildet. Reinige also sehr vorsichtig auf die Sprossachse, wenn das Wasser gewechselt wird.

3. Den bewurzelten Steckling einpflanzen
Nach drei bis vier Wochen hat der Steckling ausreichend viele Wurzeln produziert, welche direkt aus dem Blattknoten gewachsen sind. Nehme einen Untertopf mit Drainagelöchern und pflanze den Steckling in leichte Erde ein. Vermische Blumenerde mit etwas Perlit, sodass die Drainage erhöht wird. Im Anschluss gießt du deinen eingepflanzten Steckling an und beginnst mit der üblichen Pflege einer Efeutute.
Efeutute in Erde vermehren
Eine Efeutute kann auch direkt in der Erde bewurzelt werden. So wird es auch bei der konventionelle Anzucht gemacht. Es ist jedoch etwas aufwendiger und risikoreicher, da die Erde auf einem konstanten Feuchtigkeitslevel gehalten werden muss, damit sich neue Wurzeln bilden. Wir zeigen dir wie es funktioniert!
1. Die Schnittstelle trocknen lassen
Damit die im Boden lebenden Organismen nicht direkt den Stecklinge besiedeln, muss die Schnittstelle etwas antrocknen. Nach ca. 2 Stunden solltest du die offenen Schnittstellen mit Zimt oder fein gemahlener Kohle bedecken. Dies verhindert das Eindringen von Bakterien und anderen Organismen in den noch empfindlichen Steckling.

2. Den Steckling in die Erde setzen
Nutze Blumenerde oder Anzuchterde, welche locker ist und eine gute Drainage besitzt. Am besten eignet sich ein kleiner Untertopf mit Drainagelöchern (maximal 8 cm Durchmesser), um den Steckling zu platzieren. Alternativ kannst du einen Plastikbecher benutzen und ein paar Löcher in den Boden stechen. Fülle Erde in den Becher ein und platziere den Steckling so, dass die Blätter oben herausschauen und die Blattknoten mit Erde bedeckt sind.

3. Die Erde feucht halten
Damit der Steckling viele neue Wurzeln ausbildet, muss die Erde feucht bleiben und regelmäßig bewässert werden. Alle paar Tage musst du die Erde überprüfen und die Oberfläche erneut anfeuchten. Nutze eine Sprühflasche, um die Erde zu bewässern, diese verteilt das Wasser gleichmäßig auf der Erde und sickert langsam in den Boden.

4. Den Steckling umtopfen
Je nachdem welchen Topf du genutzt hast, kannst du nach drei bis vier Wochen den Steckling in einen größeren Topf setzen, in welchem die Pflanze ihr erstes Jahr verbringen wird.
Efeutute in Sphagnum Moos vermehren
Sphagnum Moos haben nur die wenigsten zu Hause, dabei wird die Funktionalität dieses Substrates vollkommen unterschätzt. Mit Sphagnum Moos kannst du nicht nur die Stecklinge deiner Efeutute wunderbar bewurzeln, sondern ihnen auch eine perfekte Rankhlfe basteln.
Eine selbstgebaute Rankhilfe aus Sphagnum Moos ist perfekt für eine rankende Efeutute, da diese über den Moosstaab zusätzliches Wasser und Nährstoffe ziehen kann. Aber alles der Reihe nach. Nun zeigen wir dir erst einmal, wie du deine Efeutute in Sphagnum Moos vermehren kannst.
1. Sphagnum Moos einweichen lassen
Häufig ist das Moos nur gepresster Form erhältlich und muss zuerst in Wasser eingelegt werden. Nach ca. 15 bis 20 Minuten hat sich das Moos mit Wasser vollgesaugt und das Volumen vervielfacht. Für den Steckling benötigst du nur ca. 20 bis 25 Gramm Moos.

2. Den Steckling in das Moos stecken
Nutze im Idealfall ein Glas, in welches du das Moos einfüllst und den Steckling hineinstellst. Im Glas kannst du immer erkennen, wie viel Wasser sich am Boden abgesetzt hat und ob das Moos wieder etwas Wasser benötigt. Stecke den Steckling mitten in das Moos hinein, sodass die Blätter hinausschauen und die Blattknoten bedeckt sind.

3. Das Moos feucht halten
Über mehrere Wochen hinweg muss das Moos feucht bleiben und darf zu keinem Zeitpunkt komplett austrocknen. Gebe immer so viel Wasser in das Glas hinein, bis sich ein wenig Wasser unten am Glas absetzt (max. 0,5 cm). Nach drei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzen gebildet haben.

4. Den bewurzelten Steckling in die Erde setzen
Nach drei bis vier Wochen hat der Steckling ausreichend viele Wurzeln produziert, welche direkt aus dem Blattknoten gewachsen sind. Nehme einen Untertopf mit Drainagelöchern und pflanze den Steckling in leichte Erde ein. Vermische Blumenerde mit etwas Perlit, sodass die Drainage erhöht wird. Im Anschluss gießt du deinen eingepflanzten Steckling an und beginnst mit der üblichen Pflege einer Efeutute.