Warum bekommt mein Einblatt braune Blätter?
Dein Einblatt bekommt braune Blätter? Kein Grund zur Panik, aber definitiv ein Anlass für ein klärendes Gespräch zwischen dir und deiner grünen Mitbewohnerin. Tatsächlich sind braune Blätter ein universelles Hilferufsignal der Pflanzenwelt. Sie sind ein Zeichen dafür, dass deine Zimmerpflanze in ihrem aktuellen Umfeld nicht optimal gedeihen kann. Aber das ist kein Grund zur Sorge, in diesem Artikel werden wir Dir und deinem Einblatt wieder auf die Sprünge helfen.

Inhaltsverzeichnis
Kurzantwort: Was kann ich gegen braune Blätter tun?
Ist es Winter und das Einblatt steht nicht am Fenster? Dann ist wahrscheinlich der geringe Beleuchtung dafür verantwortlich, dass das Einblatt braune Blätter bekommt, jedoch nur an den älteren Blättern.
Ist die Erde sehr dunkel und riecht muffig? Hier kommt die Wurzelfäule ist Spiel. Vermutlich ist dein Einblatt ertrunken und steht in Staunässe, woraufhin die gesamte Pflanze geschwächt wirkt und die ersten Blätter braun werden. Verliere keine Zeit und hole das Einblatt aus dem Topf. Sind die Wurzeln braun und matschig müssen sie abgeschnitten und das Einblatt umgetopft werden.
Die Erde ist trocken, der Sommer ist warm? Ein Wassermangel kann bei einer guten Drainage und hohen Temperaturen schnell entstehen und zu braunen Blättern führen. Hat das Einblatt braune Spitzen, an den gesunden Blättern, so sollte die Bewässerung angepasst werden.
Ein Wassermangel verursacht braune Blätter
Als erste Symptome der Unterbewässerung zeigen sich oft welke oder braun werdende Blätter, vor allem auch an den Rändern der unteren Blätter. Im fortgeschrittenen Stadium können die Blätter sogar komplett braun werden und ganz abfallen. Bei einem Wassermangel transportiert das Einblatt die Reserven aus den älteren unteren Blättern in das neue Blattwerk, da dieses meist effizienter arbeitet.
Als erstes solltest du überprüfen wie feucht der Boden wirklich ist. Gerade im Sommer kann der Boden bei hohen Temperaturen und etwas Sonne schnell austrocknen. Ist die Erde krümelig, löst sich vom Topfrand und auch die Drainagelöcher sind trocken? Dann bekommt das Einblatt definitiv braune Blätter Aufgrund eines Wassermangels.
Sofortmaßnahme: Gieße das Einblatt zuerst nur ein wenig, sodass die erste Erdschicht angefeuchtet wird. Warte 10 Minuten und gieße die Erde erneut, nun kann sich das Wasser in der leicht angefeuchteten Erde besser verteilen. Beobachte das Einblatt und passe deine Gießverhalten an, indem du mit einem Feuchtigkeitsmesser auch in tieferen Erdschichten die Feuchtigkeit überprüfst. Trocknet die Erde zu schnell aus, dann topfe die Pflanze in Zimmerpflanzenerde 2/3 um und füge 1/3 Kokosfasern hinzu.

Überwässerung und Wurzelfäule
Zu viel Liebe in Form von Wasser kann dein Einblatt schlimmer treffen, als du vielleicht denkst. Die häufigsten Ursachen sind schlechte Erde, die das Wasser nicht richtig abführen kann, und fehlende Drainagelöcher im Untertopf. Gerade im Winter, wenn die Pflanzen einen verminderten Stoffwechsel haben, wird Überwässerung zum problematischen Gast.
Bei Überwässerung zeigt dein Einblatt meist braune, matschige Wurzeln und die Erde riecht unangenehm modrig. Nicht zu verwechseln mit dem normalen, erdigen Geruch, den eine gesunde Pflanzenerde ausstrahlt. Die Blätter können ebenfalls braun werden, und es besteht die Gefahr von Wurzelfäule, die deine Pflanze im schlimmsten Fall das Leben kosten kann. Also handle schnell wenn die Wurzeln faulen.
Umtopfen ist das Gebot der Stunde. Zuerst die Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen und die Wurzeln untersuchen. Matschige, braune Wurzeln müssen entfernt werden. Hierfür eignet sich am besten eine scharfe, desinfizierte Schere. Danach die Pflanze in frische, gut durchlässige Erde setzen, die idealerweise speziell für Zimmerpflanzen geeignet ist. Achte darauf, dass der neue Topf unbedingt Drainagelöcher hat. Nach dem Umtopfen zunächst sparsam gießen und die Feuchtigkeit der Erde regelmäßig überprüfen.
Der Alterungsprozess
Braune Blätter sind nicht immer ein Grund zur Sorge, insbesondere wenn es sich um den natürlichen Alterungsprozess handelt. Diese physiologische Blattseneszenz wird im Winter besonders deutlich. Während dieser Jahreszeit können die Tage in Deutschland ziemlich kurz und düster werden und der Energiehaushalt geringer ausfällt. Gerade wenn das Einblatt nicht direkt am Fenster steht. Das Chlorophyll der älteren Blätter wird abgebaut und sie werden braun, auch wenn die Pflanze als „immergrün“ gilt.
Falls möglich, platziere dein Einblatt während der Wintermonate an einem helleren Ort. Das könnte nahe einem Südfenster sein oder an einem Platz, der durch künstliche Pflanzenlichter ergänzt wird. Achte dabei auf die Lichtintensität. Indirektes Licht ist oft die sicherste Wahl. Durch die erhöhte Lichtzufuhr wird die Photosynthese gefördert, was wiederum den alljährlichen Blattverlust minimieren kann.

Zu viel Dünger im Boden
Überdüngung kann bei Einblättern zu einer Reihe unerwünschter Symptome führen. Dazu zählen unter anderem eine braunen Blattverfärbung, sowie eine reduzierte Wachstumsrate. Das alles ist ein Resultat des osmotischen Drucks, der durch den Überschuss an Nährstoffen in der Bodenlösung verursacht wird. Ist zu viel mineralischer Dünge im Boden, kommt es zur Exosmose und das Wasser wandert aufgrund der Salzkonzentration von den Wurzeln in die Erde.
Wenn du dein Einblatt mit einer „normalen“ Dosierung gedüngt hast und sich eine weiße Salzablagerung auf der Erde gebildet hat, kannst du dir sicher sein, dass das Einblatt überdüngt wurde. Spüle die Erde dreimal ordentlich durch, sodass die überschüssigen Materialien aus der Erde gewaschen werden.
Für Einblätter empfiehlt sich die Verwendung von mineralischem Blühpflanzen- oder Grünpflanzendünger. Verwende in Zukunft nur die Dosierung für Mittelzehrer. Sind keine Angaben gemacht, dann halbiere die angegeben Dosierungsmenge.
Das Einblatt hat einen Sonnenbrand
Sonnenlicht kann sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Zu viel davon, vor allem direktes Sonnenlicht, führt zu Symptomen wie Blattverbrennungen, die sich in braunen Flecken manifestieren können. Dabei sind vor allem die zur Sonne gerichteten Blätter betroffen, welche noch jung sind und einer dünnere Schutzschicht haben.
Das Einblatt ist eine Unterwuchspflanze aus tropischen Regenwäldern und ist daher an diffuses Licht gewöhnt. In Deutschland bedeutet das: Ein Ost- oder Westfenster wäre ideal, wobei ein lichtdurchfluteter Nordstandort auch in Ordnung ist. Vor allem aber solltest du das Einblatt nicht dem direkten Sonnenlicht des Südfensters aussetzen. Alternativ können lichtfilternde Maßnahmen wie Vorhänge das Problem mindern.
Kann ich braune Blätter abschneiden?
Ja, sofern das Blatt komplett vergilbt oder braun ist, kann es abgeschnitten werden. Schneide das Blatt nicht zu früh ab, denn ein aktiver Prozess in der Pflanze sorgt, dafür, dass noch vorhandene Proteine zurück in die Pflanze geführt und umgelagert werden.
Verwende saubere und scharfe Schneidwerkzeuge, um das Risiko von Krankheitsübertragungen zu minimieren. Einblattgewächse reagieren empfindlich auf mechanischen Stress, also sei präzise und behutsam bei deinem Schnitt. Nach dem Schnitt muss das Werkzeug auch wieder desinfiziert werden.