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Braune Spitzen beim Einblatt: Ursachen und Sofortmaßnahmen

Das Einblatt ist ein wahres Juwel unter den Zimmerpflanzen: anspruchslos, mit eleganten Blättern und wunderschönen Blüten. Aber auch diese pflegeleichte Pflanze hat ihre Schwachpunkte.

Da fällt dir auf: braune Spitzen an den Blättern. Bevor du gleich in Panik verfällst, ist es wichtig zu wissen, dass diese Symptome nicht das Ende deines grünen Mitbewohners bedeuten. Sie sind vielmehr ein Schrei nach Aufmerksamkeit, eine Aufforderung, die Pflegebedingungen zu überprüfen.

Braune Spitzen beim Einblatt: Ursachen und Sofortmaßnahmen

Inhaltsverzeichnis

Kurzanwort: Was tun, wenn das Einblatt braune Spitzen bekommt?

Braune Blattspitzen bei deinem Einblatt sind ein klarer Schrei um Hilfe und lassen sich hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückführen: Überwässerung oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit.

Bei einer Überwässerung ist die Erde meist dunkel, feucht und riecht übel. Die Wurzeln verfaulen leicht und arbeiten nicht mehr effizient. Auf diese Weise entstehen die braunen Spitzen an den Blätter, da nicht mehr ausreichend Wasser in die Blattspitzen transportiert wird. Hole das Einblatt aus dem Topf, überprüfe die Wurzeln auf Wurzelfäule und topfe das Einblatt bei einem Befall um. Dabei müssen verfaulte Wurzeln abgeschnitten werden.

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit hingegen, kann im Winter, sowie im Sommer eine entscheidende Rolle spielen. Heizkörper trockenen im Winter die Luft aus und allgemein höhere Temperaturen im Sommer haben den selben Effekt. Es entsteht eine erhöhte Transpirationsrate und der Wasserverlust kann nicht ausreichend ausgeglichen werden. Überprüfen kannst du die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Bei Werten unter 40%, solltest du einen Luftbefeuchter in direkter Nähe platzieren.

Das Einblatt wurde überwässert

Im Gegensatz zum Wassermangel führt Überbewässerung zu einem Sauerstoffmangel im Wurzelbereich, der für das Einblatt zu einer tödlichen Falle werden kann. In einem überwässerten Boden können die Wurzeln nicht richtig atmen, was zur Wurzelfäule führen kann. Die ersten Anzeichen? Braun werdende Blattspitzen, hängende Blätter eine dunkle Erde und im schlimmsten Fall eine streng riechende Erde.

Ist der Boden auch tief unten noch feucht oder gar nass? Das ist dein Hinweis. Ein gesundes Einblatt mag es feucht, aber nicht nass. Aufgequollene, matschige Wurzeln sind ein eindeutiges Indiz für Überbewässerung und Wurzelfäule. Oft erkennst du an den Drainagelöchern, ob die Wurzeln bereits faulen und ob die Erde sehr nass ist am Topfboden. Jetzt muss gehandelt werden.

Bei fortgeschrittener Wurzelfäule hilft nur noch Umtopfen in frische Erde. Schneide faulige Wurzeln vorher ab, damit sich die Fäulnis nicht weiter verbreiten kann. Ein Topf mit Drainagelöcher und wasserdurchlässiger Erde ist Garant für die Gesundheit deines Einblatts. Mische ca. 1/3 Perlite oder Sand unter die Erde, sofern du nur herkömmliche Blumenerde zur Verfügung hast. Passe deine Gießroutine an und verwende einen Feuchtigkeitsmesser um eine Überwässerung in Zukunft zu verhindern. 

Braune Spitzen beim Einblatt: Ursachen und Sofortmaßnahmen

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit

Die Blätter des Einblatts führen Transpiration durch, was bedeutet, dass sie Wasser durch kleine Poren, die Stomata, abgeben. Ist die Luft zu trocken, erhöht sich die Transpirationsrate, was zu Wasserverlust und letztlich zu den gefürchteten braunen Blattspitzen führen kann. Neben braunen Blattspitzen könnten sich die Blätter auch trocken anfühlen. Falls du auch andere Pflanzen besitzt und bei ihnen ähnliche Symptome feststellst, sollte das als kollektiver Hilferuf gedeutet werden.

Ein Hygrometer kann hier sehr nützlich sein. Dieses Instrument misst die Luftfeuchtigkeit und ermöglicht dir, objektive Daten zu sammeln. Wenn deine Messungen unter 40% liegen und die Symptome mit den oben beschriebenen übereinstimmen, dann kannst du ziemlich sicher sein, dass es sich um ein Luftfeuchtigkeitsproblem handelt.

Ein Luftbefeuchter ist eine direkte und effektive Lösung. Dieses Gerät erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum und schafft damit ein ideales Mikroklima für dein Einblatt. Nicht dein Ding? Kein Problem, dann versuche, die Blätter regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Dadurch wird zwar nicht die gesamte Raumluft beeinflusst, es schafft jedoch ein lokal erhöhtes Feuchtigkeitsniveau. Auch das Zusammenstellen mehrerer Pflanzen kann ein kleines Mikroklima erzeugen.

Der Boden ist nicht optimal

Ein gesundes Wurzelsystem ist das A und O für die Pflanzengesundheit. Ein falscher Boden zeichnet sich durch eine zu dichte oder zu lockere Struktur aus. Beides ist schlecht. Zu dicht, und das Wasser staut sich – Wurzelfäule lässt grüßen. Zu locker und der Boden trocknet zu schnell aus. Ebenso kann der falsche ph-Wert, ausgelöst durch kalkhaltiges Gießwasser,  zu einem zu hohen ph-Wert führen. Ein falscher pH-Wert hat die Folge, dass nicht mehr ausreichend Nährstoffe aus dem Boden gelöst werden. 

Läuft das Gießwasser nicht richtig und staut sich in den ersten Minuten an der Oberfläche? Läuft das Gießwasser direkt durch den Topf aus den Drainagelöchern? Lebst du in einer Region mit kalkhaltigem Leitungswasser? Wenn du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann solltest du handeln.

Umtopfen ist angesagt. Aber Vorsicht bei der Wahl der neuen Erde! Eine gute Mischung aus Blumenerde, Sand und einem gewissen Anteil an Perlite bietet eine hervorragende Drainage und gleichzeitig ausreichende Nährstoffaufnahme. Kokosfaser verbessern die Wasserspeicherung, ohne dass es zu Staunässe kommt. Wir empfehlen für das Einblatt eine Mischung aus 2/3 Zimmerpflanzenerde und als Zusatz Kokosfasern, sowie Perlite (insgesamt 1/3).

Braune Spitzen beim Einblatt: Ursachen und Sofortmaßnahmen
[@ Ok]/Depositphotos.com

Ein Wassermangel in der Erde

Oft wirken die Blätter schlaff, und das insgesamt kräftige Grün deiner Pflanze wirkt plötzlich matt. Du kannst sogar leichte Welke feststellen, und die Erde im Topf fühlt sich trocken an. Das Einblatt ist eine tropische Pflanze, die eine konstante Versorgung mit Feuchtigkeit gewohnt ist. 

Oft ist es schwierig, die Symptome eindeutig zuzuordnen, da auch andere Faktoren wie Überwässerung oder Nährstoffmangel ähnliche Erscheinungen hervorrufen können. Doch bei Wassermangel sind es in der Regel die älteren, unteren Blätter, die zuerst betroffen sind. Eine krümlige Erde oder Erde, welche sich vom Topfrand löst, sind eindeutige Hinweise auf einen Wassermangel.

Die Kurzfristige Lösung besteht darin, das Einblatt mit samt des Untertopfes in ein Becken mit Wasser zu stellen, welches ca. 1/3 der Topfhöhe erreicht. Die Erde für 20 Minuten vollsaugen und 30 Minuten abtropfen lassen. In Zukunft sollte der Bewässerungsplan angepasst werden an die aktuelle Wetterlage und den realen Wasserverbrauch der Pflanze. 

Zu viel Sonnenlicht

Das Einblatt ist eine Pflanze, die aus den tropischen Regenwäldern stammt, und dort ist die Sonneneinstrahlung durch das dichte Blätterdach der Bäume gefiltert. Wenn die Blätter deines Einblatts also plötzlich hellgrün oder gelblich werden und braune, vertrocknete Ränder oder Spitzen zeigen und während der Mittagszeit in der Sonne steht, dann ist das ein klarer Indikator für zu viel direktes Sonnenlicht.

Ändere den Standort deines Einblatts. Ein Westfenster, Ostfenster oder ein Platz weiter weg von einem Südfenster könnte der Schlüssel zum Glück sein. Vermeide jedoch dunkle Ecken, die Pflanze braucht immer noch Licht, aber eben indirektes. Wenn ein Standortwechsel nicht möglich ist, verwende lichtdurchlässige Vorhänge, um die Intensität der Sonneneinstrahlung zu dämpfen.

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Das Einblatt wurde überdüngt

Es ist nicht nur die Blattspitze, die leidet. Bei Überdüngung zeigen sich häufig auch gelbliche Blätter und ein verlangsamtes Wachstum. In extremen Fällen kann die Pflanze vollständig welken. Eine exzessive Nährstoffkonzentration kann auch die Mikroflora im Boden schädigen, wodurch sich die Nährstoffaufnahme weiter verschlechtert. 

Beachte die Farbe der Blätter und die Bodenbeschaffenheit. Eine weiße Kruste an der Oberfläche der Erde sind deutliche Anzeichen für Überdüngung. Spüle die Erde 3 mal ordentlich durch, damit überschüssige Salze aus dem Boden gelangen. Lasse solange Wasser durch die Erde laufen, bis es aus den Drainagelöchern läuft, im Anschluss 30 Minuten abtropfen. 

Reduziere die Düngermenge. Orientiere dich an den Angaben des Herstellers, aber tendiere eher zur Unterdosierung als zur Überdosierung. Das Einblatt ist kein starkzehrer und benötigt nur die Halbe Dosierung. Nutze einen ausgewogenen Grünpflanzendünger und während der Blühphase einen Blühpflanzendünger.

Kann ich braune Blattspitzen abschneiden?

Ja, die braunen Blattspitzen können abgeschnitten werden. Sie sind nicht nur ein Schandfleck, sondern auch ein Zeichen dafür, dass das Einblatt gestresst ist. Braune Blattspitzen können sich nicht mehr erholen und bleiben braun. So stören sie eigentlich nur und können vorsichtig ausgeschnitten werden. 

Der Schnitt sollte etwa 0,5–1 cm von der braunen Verfärbung entfernt gemacht werden, um sicherzustellen, dass keine potenziell kranke Pflanzensubstanz zurückbleibt. Der optimale Zeitpunkt für diesen Schnitt ist entweder früh am Morgen oder spät am Nachmittag. Vermeide das Beschneiden in der prallen Mittagssonne, da dies die Pflanze zusätzlich stressen könnte.