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Geigenfeige Pflege: So förderst du das Wachstum

Wenn du auf der Suche nach einer imposanten Zimmerpflanze bist, die sowohl bei Einsteigern als auch bei erfahrenen Pflanzenenthusiasten gleichermaßen beliebt ist, dann bist du bei der Geigenfeige genau richtig. Offiziell als Ficus lyrata bekannt, bezaubert sie mit ihren großen, glänzenden Blättern, die in ihrer Form an eine Geige erinnern – daher auch ihr Name.

In den letzten Jahren hat sie sich zu einem wahren Star in Wohnzimmern, Büros und sogar in trendigen Cafés und Boutiquen entwickelt. Ihre beeindruckende Präsenz und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lichtverhältnisse machen sie zu einer der gefragtesten Zimmerpflanzen. Dabei kann die Geigenfeige, mit der richtigen Pflege, sehr robust sein und über Jahre hinweg wachsen und gedeihen. Ein weiterer Grund für ihre Beliebtheit ist die Tatsache, dass sie, trotz ihrer exotischen Herkunft, recht unkompliziert in der Pflege ist und auch für Einsteiger geeignet ist.

Aber warum genau hat es die Geigenfeige zu so einer Berühmtheit in deutschen Haushalten gebracht? Das liegt einerseits an ihrem ansprechenden Äußeren und andererseits an ihrer Fähigkeit, ein Stück exotische Natur ins Zuhause zu bringen, ohne zu anspruchsvoll zu sein.

So gedeiht deine Geigenfeige: Pflegetipps für´s Wachstum

Instagram: @seedsandsews

Herkunft und Besonderheiten

Die Geigenfeige stammt aus den üppigen Regenwäldern West- und Zentralafrikas. In diesen natürlichen Habitaten wächst sie oft zu beeindruckenden Höhen, wobei sie in ihrer ursprünglichen Umgebung nicht selten Höhen von über 20 Metern erreicht!

Doch was macht den Regenwald so besonders für die Geigenfeige? Es ist das konstant warme Klima, die hohe Luftfeuchtigkeit und die schattigen Lichtverhältnisse unter dem dichten Blätterdach. Diese Faktoren haben die Geigenfeige geprägt und ihre spezifischen Ansprüche an die Pflege bestimmt, die wir als Pflanzenliebhaber heute berücksichtigen müssen.

Standort: Lichtbedarf

In ihrem natürlichen Habitat, den Regenwäldern West- und Zentralafrikas, wächst die Geigenfeige unter dem dichten Blätterdach großer Bäume. Daher ist sie an lichtdurchlässige, aber nicht zu direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt. Bei der Wahl des idealen Platzes in deinem Zuhause solltest du also darauf achten, dass die Geigenfeige helles, indirektes Licht erhält. Ein Ost- oder Westfenster wäre hier optimal.

Direkte Mittagssonne kann zu Blattverbrennungen führen, also stelle sicher, dass die Pflanze während der heißesten Tageszeit durch Vorhänge, Jalousien oder andere Mittel vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein Standort in der Nähe eines Nordfensters könnte hingegen zu wenig Licht bieten und das Wachstum der Geigenfeige beeinträchtigen.

Falls du bemerkst, dass die Blätter deiner Geigenfeige gelb werden oder sich nicht richtig entfalten, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass der aktuelle Standort nicht genügend Licht bietet. 

So gedeiht deine Geigenfeige: Pflegetipps für´s Wachstum

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Ein weiterer Tipp: Drehe deine Geigenfeige regelmäßig, damit alle Teile der Pflanze ausreichend Licht erhalten. Dies fördert nicht nur ein gleichmäßiges Wachstum, sondern sorgt auch dafür, dass die Pflanze von allen Seiten gleich attraktiv aussieht.

Standort: Temperatur, Zugluft & Luftfeuchtigkeit

Die Geigenfeige schätzt es, wenn sie in einer Umgebung mit gleichmäßiger Temperatur aufgestellt wird. Das bedeutet nicht, dass sie konstant 25°C oder einen anderen spezifischen Wert benötigt, aber plötzliche Temperaturschwankungen können ihr zu schaffen machen. Denk daran, in ihrer natürlichen Umgebung, den Regenwäldern West- und Zentralafrikas, erlebt sie keine abrupten Wetterumschwünge.

Zugluft ist ein weiterer heimtückischer Feind. Kalte Luftzüge, insbesondere im Winter, können für deine Geigenfeige wirklich stressig sein. Der Winter stellt uns zudem vor weitere Herausforderungen. Die Heizung sorgt für ein warmes und gemütliches Zuhause, kann aber auch die Luftfeuchtigkeit verringern und die Umgebungstemperatur erhöhen.

Eine Luftfeuchtigkeit von über 40% sollte vieler deiner Pflanzen genügen. Auch für die Geigenfeige sind 40% ein absolutes muss. Effektiv erreichen kannst du solche Verhältnisse, wenn du einen Luftbefeuchter nutzt oder eine wirklich große Anzahl an pflanzen kultivierst.  

Pflege: Die Geigenfeige mit Wasser versorgen

Gießen ist mehr als nur das Zuführen von Wasser zur Erde; es ist eine Kunst, die man erlernen muss, insbesondere wenn es um so eine elegante Zimmerpflanze wie die Geigenfeige geht.

Wie oft solltest du gießen? Es gibt keine pauschale Antwort, da die Bedürfnisse der Pflanze je nach Standort, Jahreszeit und Größe variieren können. Es ist jedoch eine gute Regel, die obersten 3-5 cm der Erde zu überprüfen. Fühlt sie sich trocken an? Dann ist es Zeit zum Gießen. Meist ist im Sommer ein wöchentliches Gießen notwendig. Im Winter meist nur alle zwei bis drei Wochen.

Wie gießt man richtig? Nun, denke daran, gleichmäßig zu gießen, sodass die gesamte Erdoberfläche gut durchfeuchtet ist, aber vermeide, dass Wasser im Untersetzer stehen bleibt. Das stehende Wasser kann dazu führen, dass die Wurzeln faulen – und das ist das Letzte, was wir wollen.

So gedeiht deine Geigenfeige: Pflegetipps für´s Wachstum

Es kann hilfreich sein, den Topf anzuheben, um ein Gefühl für sein Gewicht zu bekommen. Ein leichter Topf weist oft darauf hin, dass er trocken ist und Wasser benötigt, während ein schwerer Topf bedeutet, dass er noch feucht ist. Ein einfaches aber effektives Tool ist ein Feuchtigkeitsmesser, welcher dir relativ einfach und schnell den Feuchtigkeitsgehalt in der Erde anzeigt.

Pflege: Dünger für ein ausgedehntes Wachstum

Für prächtiges Wachstum und eine gesunde Ausstrahlung benötigt die Geigenfeige – genau wie alle anderen Pflanzen – Nahrung. In diesem Abschnitt schauen wir uns an, wie du deine Geigenfeige richtig düngst, sodass sie in voller Pracht bei dir zu Hause erstrahlen kann.

Ein wesentlicher Punkt, den du im Blick behalten solltest: Der Nährstoffbedarf einer Geigenfeige variiert je nach Jahreszeit und Wachstumsphase. Im Frühling und Sommer, während ihrer Hauptwachstumszeit, ist der Nährstoffbedarf am höchsten. Daher empfiehlt es sich, in diesen Monaten etwa alle 2 Wochen einen ausgewogenen Flüssigdünger für Grünpflanzen zu verwenden. Der Dünger sollte alle essentiellen Makronährstoffe (NPK) enthalten.

Im Herbst und Winter hingegen steht die Geigenfeige eher in einer Ruhephase. Zu dieser Zeit solltest du die Düngung reduzieren oder sogar ganz pausieren. Maximal sollte einmal im Monate mit der halben Dosierung gedüngt werden.

Pflege: Umtopfen in ein neues Zuhause

Zunächst stellt sich die Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen? Ein klares Indiz, dass deine Geigenfeige bereit für ein neues Zuhause ist, sind ihre Wurzeln. Wenn sie aus den Abflusslöchern des Topfes herauswachsen oder wenn der Topf komplett durchwurzelt ist und kaum noch Erde zu sehen ist, wird es Zeit, der Pflanze mehr Platz zu bieten. In der Regel sollte die Geigenfeige alle 2 bis 3 Jahre, je nachdem wie schnell die Pflanze wächst, umgetopft werden. 

Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, kurz vor Beginn der Wachstumsperiode. In dieser Zeit hat die Pflanze die größte Energie, sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben und weiter zu wachsen.

Pflege: Blattpflege der Geigenfeige

Was würdest du sehen und fühlen? Ein ständiger feiner Nebel, der die Blätter der Pflanzen umhüllt, und ein leichter Regenschauer, der den Staub von den Blättern abwäscht. Die Blätter glänzen in ihrer vollen Pracht und sind bereit, ihre Aufgaben, wie Fotosynthese, optimal auszuführen. 

Wenn die Blätter deiner Geigenfeige verstaubt sind, beeinflusst das ihre Fähigkeit, Licht aufzunehmen und effektiv Photosynthese zu betreiben. Der Staub kann die Poren der Blätter, die Stomata, verstopfen, durch die sie atmen. Deshalb ist es wichtig, diese wunderschönen großen Blätter regelmäßig zu reinigen. So solltest du die Blätter reinigen:

Du brauchst ein weiches Tuch oder einen Schwamm und lauwarmes Wasser. Bei hartnäckigen Flecken oder klebrigen Ablagerungen (manchmal ein Zeichen für Schädlinge wie Blattläuse) kannst du dem Wasser ein paar Tropfen mildes Spülmittel hinzufügen.

Tauche das Tuch oder den Schwamm in das Wasser, wringe es gut aus, sodass es feucht, aber nicht tropfnass ist. Beginne dann, jedes Blatt von der Basis zum Ende vorsichtig abzuwischen. Achte darauf, auch die Unterseite des Blattes zu reinigen, da sich hier oft Schädlinge verstecken.

So gedeiht deine Geigenfeige: Pflegetipps für´s Wachstum

Häufig auftretende Probleme der Geigenfeige

Blattverlust: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Zimmerpflanzen wie die Geigenfeige ab und zu ein oder zwei Blätter verlieren. Dies kann auf natürliche Alterungsprozesse zurückzuführen sein, da ältere Blätter irgendwann ihre Funktion einstellen und absterben. Aber wenn du feststellst, dass deine Geigenfeige in kurzer Zeit viele Blätter verliert, gibt es möglicherweise andere Gründe, die dieses Problem verursachen.

Braunfärbung und Flecken auf den Blättern: Die Geigenfeige, wie andere Zimmerpflanzen auch, sendet dir visuelle Signale, wenn sie nicht zufrieden ist. Braunfärbung und Flecken auf den Blättern sind häufige Symptome, die auf ein Problem hinweisen. Dabei handelt es sich oft um zwei Hauptverdächtige: Überwässerung.

Schädlinge und Krankheiten: Die Geigenfeige ist ein beeindruckendes Exemplar im Wohnzimmer, kann aber, wie alle Zimmerpflanzen, auch von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung. Schädlinge machen sich vor allem durch viele kleine braune Flecken auf der Blattober- sowie unterseite bemerkbar

Zusätzliche Tipps zur Pflege

Da die Geigenfeige wie viele andere Pflanzen auch, dazu neigt, sich in Richtung des Lichts zu orientieren, kann es passieren, dass sie auf der lichtabgewandten Seite spärlicher wächst. Das Resultat? Eine ungleichmäßige, asymmetrische Pflanze. Dies ist vor allem in Innenräumen, wo die Lichtquelle oft von einer bestimmten Seite kommt (zum Beispiel von einem Fenster), ein häufiges Problem.

Drehe die Geigenfeige alle 2-3 Wochen um etwa 90 Grad. Auf diese Weise stellst du sicher, dass alle Seiten ausreichend Licht bekommen. Ein kleiner Tipp: Um nicht zu vergessen, wann du zuletzt gedreht hast, kannst du dir auch einfach angewöhnen, die Geigenfeige bei jeder Gießgabe zu drehen.