Zum Inhalt springen

Geldbaum besprühen: Ein riskantes Unterfangen

Der Geldbaum, auch unter seinem botanischen Namen Crassula ovata bekannt, erfreut sich gerade in Deutschland an zunehmender Beliebtheit als Zimmerpflanze. Gerade seine Popularität führt dazu, dass eine Vielzahl an Pflegetipps kursiert, nicht alle davon sind wissenschaftlich fundiert oder für den Geldbaum tatsächlich sinnvoll.

In der Pflanzenpflege hört man oft den Tipp, dass Zimmerpflanzen wie der Geldbaum besprüht werden sollten, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Diese Empfehlung beruht auf der Annahme, dass viele Zimmerpflanzen aus tropischen Gebieten stammen und daher hohe Luftfeuchtigkeit benötigen.

Geldbaum besprühen: Ein riskantes Unterfangen

Inhaltsverzeichnis

Kurzantwort: Darum solltest du nicht den Geldbaum besprühen

Das Besprühen des Geldbaums ist aus mehreren Gründen nicht empfehlenswert. Erstens erhöht die eingesprühte Feuchtigkeit die Gefahr für Pilzinfektionen wie Mehltau oder Grauschimmel, indem sie ein optimales Mikroklima für diese Krankheitserreger schafft. Zweitens behindert die feuchte Oberfläche der Blätter die Luftzirkulation und den Gasaustausch der Pflanze, was die Pflanzengesundheit insgesamt beeinträchtigt.

Warum das Besprühen des Geldbaums problematisch ist

Auf den ersten Blick könnte das Besprühen des Geldbaums wie eine harmlose Handlung wirken, aber wenn man tiefer in die Botanik eintaucht, wird klar, dass diese Praxis tatsächlich problematisch sein kann. Warum? Weil sie das Risiko von Pilzinfektionen erhöht. Eine der häufigsten Krankheiten, die durch zu viel Feuchtigkeit ausgelöst werden können, ist der Mehltau. Er erscheint als weiße, pulverige Schicht auf den Blättern und kann die Photosyntheseleistung stark beeinträchtigen. In fortgeschrittenen Stadien kann Mehltau den Geldbaum ernsthaft schädigen.

Doch das ist nicht alles. Während du glauben magst, dass ein kurzes Besprühen der Blätter deinem Geldbaum guttut, könntest du unbemerkt dessen gesamtes Mikroklima stören. Die Pflanze ist für eine relative Luftfeuchtigkeit von 30-50% ausgelegt. Überschüssige Feuchtigkeit kann das empfindliche Gleichgewicht stören und die Pflanze anfälliger für Krankheiten machen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Geldbaum ausreichend Gelegenheit hat, zwischen den Wassergaben auszutrocknen. Diese Austrocknungsphasen sind notwendig für die Pflanzengesundheit und fördern starke, gut entwickelte Wurzelsysteme.

Was also tun? Verschiebe deinen Fokus von der Feuchtigkeitsversorgung über die Blätter zur korrekten Wassergabe über das Substrat.

Ursachen für Pilzinfektionen durch Besprühen des Geldbaumes

Sobald die Blätter deines Geldbaums nass sind, wird die Oberfläche ein regelrechtes Buffet für Krankheitserreger. In Kombination mit Wärme und mangelnder Belüftung entsteht ein Mikroklima, das Pilze wie Mehltau oder Grauschimmel fördert. Besonders in Räumen mit unzureichender Luftzirkulation kann diese Feuchtigkeit nicht schnell genug verdunsten, was das Problem verschärft.

Unzureichende Luftzirkulation. 

Einige Pflanzenliebhaber vernachlässigen die Tatsache, dass Pflanzen – ähnlich wie Menschen – auch „atmen“. Die Stomata, kleine Poren in den Blättern, sind essentiell für den Gasaustausch. Diese können sich jedoch bei zu hoher Feuchtigkeit schließen, was die Transpiration reduziert und die allgemeine Fähigkeit der Pflanze, effektiv zu „atmen“, einschränkt. Diese verkümmerte Atmung stellt eine Einschränkung dar, die die Pflanze anfälliger für Krankheiten macht.