Glückskastanie vermehren: Ableger, Stecklinge & co.
Die Glückskastanie, ein Juwel unter den Zimmerpflanzen, bezaubert durch ihr robustes Äußeres und ihre leuchtend grünen Blätter. Aber wusstest du, dass du dieses grüne Wunder zu Hause leicht vermehren kannst, um deinen Wohnraum mit weiteren Glückskastanien zu bereichern oder um sie mit Freunden und Familie zu teilen?

Das Wichtigste auf einen Blick
Die schnellste und effektivste Methode zur Vermehrung einer Glückskastanie, ist die Vermehrung über Stecklinge. Hierbei wird ein Kopf- oder Stammsteckling in Wasser bewurzelt und anschließend in frische Erde umgetopft. Der Stammsteckling sollte über mindestens zwei Blattpaare verfügen und braucht ca. 4 Wochen zum anwurzeln, bevor er ausgepflanzt werden kann. Alternativ kann die Glückskastanie über Samen vermehrt werden, welche im Internet gekauft werden können.
Wie kann die Glückskastanie vermehrt werden?
Die Glückskastanie, auch als Pachira aquatica bekannt, beeindruckt mit ihren geflochtenen Stämmen und glänzenden, handförmigen Blättern. Ihre Vermehrung kann auf zwei unterschiedliche Arten Erfolgen.
1. Vermehrung durch Stecklinge:
Ein weit verbreiteter Weg zur Vermehrung der Glückskastanie ist die Nutzung von Stecklingen. Hierbei wird ein gesunder Trieb von einer etablierten Pflanze abgetrennt und für den Vermehrungsprozess vorbereitet.
2. Vermehrung durch Aussaat:
Obwohl es seltener ist, Samen von einer in Innenräumen gehaltenen Glückskastanie zu erhalten, ist die Vermehrung durch Aussaat eine Option. Dieser Prozess beinhaltet das Pflanzen von Samen (Kastanien), welche in der Regel nur im Internet gekauft werden können, da die Fruchtbildung als Zimmerpflanze höchst unwahrscheinlich ist.
Glückskastanie über Stecklinge vermehren
Wenn du auf der Suche nach dem idealen Kandidaten für deine Vermehrung bist, wende dich an eine gesunde Mutterpflanze. Der Steckling sollte etwa 10-15 cm lang sein und mindestens zwei Blattnodien (die kleinen Verdickungen am Stängel, an denen die Blätter wachsen) haben.
Schritte zur Vorbereitung des Stecklings:
- Entfernen von Blättern: Die unteren Blätter, die in der Nähe der Schnittstelle liegen, sollten entfernt werden, sodass mindestens zwei Blattnodien freiliegen. Dies ermöglicht eine optimale Wurzelbildung.
- Verwendung von Wurzelhormonen: Obwohl dies optional ist, kann ein Wurzelhormon die Bildung neuer Wurzeln beschleunigen. Tauche das untere Ende des Stecklings einfach in das Pulver oder die Flüssigkeit, bevor du ihn pflanzt.
- Abtrocknen der Schnittstelle: Damit die Mutterpflanze keine langfristigen Schäden davon trägt, muss die offene Schnittstelle mit gemahlener Kohle oder Zimt abgestreut werden.

Anleitung zur Vermehrung:
- In Wasser: Stelle den vorbereiteten Steckling in ein Glas mit Wasser, sodass die freiliegenden Nodien vollständig unter Wasser stehen. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal. Beobachte die Entwicklung der Wurzeln und wenn sie einige Zentimeter lang sind (nach etwa 2-4 Wochen), ist es Zeit, sie in Erde umzutopfen.
- In Erde: Bereite einen Topf mit Anzuchterde vor und setze den Steckling hinein, sodass die Nodien von der Erde bedeckt sind. Hier gilt: Die Erde stets feucht, aber nicht nass halten! Der Standort sollte hell sein, aber wiederum ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Unabhängig von der gewählten Methode sind Geduld und regelmäßige Überprüfung des Stecklings der Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Pflege, einschließlich ausreichender Bewässerung und einer hohen Luftfeuchtigkeit, wird dein Steckling schon bald zu einer jungen, kräftigen Glückskastanie heranwachsen.
Glückskastanie über Samen vermehren
Für all diejenigen, die das Abenteuer suchen und sich an die Vermehrung der Glückskastanie aus Samen wagen wollen, hier eine Anleitung und die wichtigsten Infos. Glückskastanien, die in Innenräumen stehen, blühen selten und tragen dementsprechend auch nicht oft Früchte. Das macht die Vermehrung über Samen zu einer besonderen Herausforderung, die aber nicht unmöglich ist. In der Regel müssen Samen jedoch gekauft werden.
Aussaat und Keimung: Zunächst benötigst du Anzuchterde, die locker und durchlässig ist. Fülle kleine Töpfe damit und setze jeweils einen Samen etwa 1 cm tief in die Erde. Stelle sicher, dass die Erde feucht, aber nicht nass ist. Decke die Töpfe mit einer durchsichtigen Plastikfolie ab, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten. Nach 2-4 Wochen, bei Temperaturen um 20-25°C, sollten die Samen keimen.
Pflegehinweise für die Sprösslinge: Wenn die jungen Pflanzen ihre ersten echten Blätter entwickelt haben, ist es Zeit, sie vorsichtig in größere Töpfe umzutopfen. Achte darauf, dass die jungen Wurzeln nicht beschädigt werden. Die Pflanzen benötigen nun regelmäßige, aber mäßige Bewässerung und einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum. Ein sanftes Düngen mit einem schwachen Flüssigdünger kann nach einigen Wochen beginnen, um das Wachstum zu unterstützen.
Pflege nach der Vermehrung
Nachdem du die Glückskastanie erfolgreich vermehrt hast, ist nun der Moment gekommen, diesen kleinen Spross zu einem stattlichen Exemplar heranwachsen zu lassen.
Bewässerung und Düngung: Junge Glückskastanien haben einen hohen Wasserbedarf. Deshalb ist es essentiell, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Allerdings bedeutet das nicht, dass du sie ertränken solltest! Die Erde sollte nie komplett austrocknen, aber auch nicht dauerhaft nass sein. Auf eine Düngung kann in den ersten Wochen verzichtet werden.
Luftfeuchtigkeit: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Luftfeuchtigkeit. Junge Glückskastanien lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Achte also darauf, dass die Jungpflanze nicht direkt über einem Heizkörper auf der Fensterbank steht.
Schädlinge und Krankheiten: Leider sind junge Pflanzen oft anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Halte stets Ausschau nach Anzeichen wie Verfärbungen, deformierten Blättern oder kleinen Bewohnern auf der Unterseite der Blätter. Bei einem Befall helfen oft natürliche Mittel wie Neemöl oder Insektizidseifen.
Die Kunst des Flechtens: Wenn deine Glückskastanie beginnt, mehrere Stämme zu entwickeln, könntest du überlegen, diese zu flechten. Dies dient nicht nur der Optik, sondern kann auch dazu beitragen, dass die Pflanze stabiler wächst.
Beginne mit dem Flechten, wenn die Stämme noch jung und biegsam sind, und sorge dafür, dass sie gleichmäßig verteilt sind, aber lasse ihnen genug Zeit um sich zu entwickeln. Sind die Jungpflanzen ca. 20 Zentimeter groß, kannst du damit beginnen die Glückskastanie zu flechten.
Häufige Fehler bei der Vermehrung
1. Unregelmäßige Bewässerung:
Ein häufiger Fehler ist das unregelmäßige Gießen des Stecklings. Wenn die Erde nicht konstant feucht gehalten wird, riskiert man das Vertrocknen der jungen, empfindlichen Wurzeln. Dies kann dazu führen, dass der Steckling abstirbt. Daher ist eine gleichbleibende Feuchtigkeit im Substrat essentiell für den Vermehrungserfolg.
2. Übermäßige Bewässerung:
Das Gegenteil, eine zu nasse Erde, kann ebenso problematisch sein. Stecklinge der Glückskastanie besitzen feine Wurzeln, die anfällig für Fäulnis sind. Eine stehende Nässe im Topf führt oft zum Faulen der Wurzeln, was den Steckling gefährdet.
3. Mangelndes Licht:
Auch wenn Stecklinge nicht die gleiche Menge an Licht benötigen wie ausgewachsene Pflanzen, ist eine ausreichende Lichtquelle dennoch unerlässlich. Ein Mangel an Licht beraubt den Steckling seiner Hauptenergiequelle, was das Wachstum hemmt. Es ist also wichtig, den Steckling an einen hellen Ort zu stellen, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.