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Den Gummibaum schneiden - Formschnitt - Kompaktschnitt & co.

Der Gummibaum, auch bekannt als Ficus elastica, hat sich längst einen festen Platz in den Herzen vieler Pflanzenliebhaber gesichert. Mit seinen glänzenden, tiefgrünen Blättern und seiner robusten Natur ist er nicht nur eine Zierde für jedes Zuhause, sondern auch ein Zeichen für den grünen Daumen seines Besitzers. Doch wie bei allen Pflanzen, kommt auch beim Gummibaum der Moment, in dem er ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit benötigt, um in voller Pracht zu erstrahlen.

Ein gezielter Schnitt kann hier Wunder wirken! In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Kunst des Gummibaum-Schnitts. Von den Vorbereitungen über die verschiedenen Schnitttechniken bis hin zur Nachsorge – hier erfährst du alles, was du wissen musst, um deinem grünen Freund zu neuem Glanz zu verhelfen. 

Gummibaum schneiden - kompaktes Aussehen fördern

Gummibaum schneiden - Vorbereitungen treffen

Bevor du deinen geliebten Gummibaum in Angriff nimmst, gibt es einige Dinge, die du wissen und vorbereiten solltest. Denn wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Schutz zuerst! Der Gummibaum hat einen klebrigen Milchsaft, der bei Kontakt mit der Haut Reizungen verursachen kann. Daher ist es wichtig, immer Handschuhe zu tragen, wenn du deinen Baum schneidest. Dieser Saft kann auch Flecken auf Kleidung und Möbeln hinterlassen, also sei vorsichtig.

Das richtige Werkzeug: Ein scharfes Messer oder eine Gartenschere ist das A und O. Stelle sicher, dass sie sauber und scharf sind. Ein stumpfes Werkzeug kann den Baum beschädigen und das Risiko von Krankheiten erhöhen.

In den folgenden Abschnitten werden wir uns mit verschiedenen Schnitttechniken beschäftigen, sei es der Formschnitt, um deinem Baum eine bestimmte Form zu geben, der Schnitt für ein kompakteres Aussehen oder der Vermehrungsschnitt. Jede dieser Techniken hat ihre eigenen Vorteile und Anwendungen. Also, bleib dran!

Einen allgemeinen Formschnitt durchführen

Der majestätische Gummibaum, auch als Ficus elastica bekannt, kann manchmal aus seiner gewünschten Form geraten. Ob er sich zu sehr in die Höhe streckt, sich zu weit ausbreitet oder einfach einige unschöne Triebe entwickelt hat, ist kein Grund zur Sorge. Alle Schnitte können in der Regel sorglos durchgeführt werden ohne den Gummibaum zu schaden. Achte jedoch darauf, dass du nicht mehr als 1/3 des Blattwerks entfernst. 

Bei einem Formschnitt geht es primär darum, dem Gummibaum wieder seine gewünschte Form zu verleihen oder ihn in seine ursprüngliche Schönheit zurückzuführen. Dabei sollte stets sauber und präzise gearbeitet werden. Ein Schnitt im 90° Winkel sorgt dafür, dass die Schnittkante möglichst klein bleibt, was nicht nur das Risiko von Krankheiten minimiert, sondern auch eine zügige Heilung fördert.

Sollte die Krone des Baumes zu hoch gewachsen sein, kann sie problemlos eingekürzt werden. Auch Seitentriebe, die nicht ins Gesamtbild passen, können beschnitten werden. Und das Beste daran: Diese abgeschnittenen Teile müssen nicht entsorgt werden. Sie bieten die perfekte Grundlage, um neue Gummibäume zu züchten, indem sie neu eingepflanzt oder bewurzelt werden.

Gummibaum schneiden - kompaktes Aussehen fördern

Instagram: @tizian_lietz

Schnitt für kompaktes Wachstum

Manchmal strebt der Gummibaum nur in die Höhe und vernachlässigt dabei seine seitliche Ausdehnung. Das Ergebnis: Ein langer, schlanker Stamm, der zwar beeindruckend, aber nicht unbedingt kompakt und buschig aussieht. Doch keine Sorge, mit dem richtigen Schnitt kannst du deinem Gummibaum zu einem kompakteren Aussehen verhelfen.

Gummibäume besitzen sogenannte „schlafende Augen“ am Hauptstamm. Das sind kleine Erhebungen oder Knospen, die unter den richtigen Bedingungen zu neuen Trieben heranwachsen können. Wenn du feststellst, dass dein Gummibaum zu sehr in die Höhe schießt, ist es an der Zeit, diese schlafenden Augen zu wecken.

Gummibaum schneiden - kompaktes Aussehen fördern

Instagram: slothygraphy

Nimm dir einen Moment Zeit und betrachte den Hauptstamm deines Baumes. Suche nach diesen kleinen Erhebungen an der Rinde – das sind die schlafenden Augen. Hast du sie gefunden? Gut! Jetzt schneide den Stamm etwa 3 bis 5 cm über einem dieser schlafenden Augen ab. Dieser Schnitt regt den Baum an, neue Seitentriebe direkt aus den schlafenden Augen zu bilden. Das Ergebnis: Ein buschigerer, kompakterer Gummibaum mit mehr seitlichem Wachstum. Nun ist er zwar kürzer, aber wird in Zukunft nicht nur in die Höhe wachsen.

Ein kleiner Tipp am Rande: Nach dem Schnitt kann es einige Wochen dauern, bis die neuen Triebe sichtbar werden. Also, Geduld ist gefragt! Aber das Warten lohnt sich, denn bald wird dein Gummibaum in neuer Pracht erstrahlen.

Vermehrungsschnitt

Die Vermehrung des Gummibaums ist ein faszinierender Prozess, der nicht nur Pflanzenneulingen, sondern auch erfahrenen Pflanzenliebhabern Freude bereitet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie aus einem kleinen Stück deines Gummibaums eine völlig neue Pflanze entstehen kann. Und das Beste daran? Es ist einfacher, als du vielleicht denkst!

Stecklinge sind hierbei das Stichwort. Diese kleinen Abschnitte des Gummibaums können, richtig behandelt, Wurzeln schlagen und zu einer neuen Pflanze heranwachsen. Es gibt zwei Hauptarten von Stecklingen, die du verwenden kannst: Kopfstecklinge und Stammstecklinge.

  • Kopfstecklinge: Dies sind die oberen Teile des Gummibaums, die du beim Beschneiden der Krone erhältst. Sie haben in der Regel mehrere Blätter und können direkt in Erde oder Wasser gesteckt werden, um Wurzeln zu bilden.
  • Stammstecklinge: Hierbei handelt es sich um längere Abschnitte des Stammes, die in mehrere kleinere Stücke geschnitten und dann zur Bewurzelung verwendet werden können.

Nachdem du deinen Steckling ausgewählt hast, stelle sicher, dass er sauber ist und keine Krankheiten aufweist. Anschließend kannst du ihn in ein Glas Wasser oder direkt in die Erde stecken. Bei der Bewurzelung in Wasser ist es spannend zu beobachten, wie sich nach einigen Wochen kleine Wurzeln bilden. Ist dies der Fall, kann der Steckling in Erde umgepflanzt werden.

Ein weiteres, sehr effektives Verfahren zur Vermehrung des Gummibaums ist das Abmoosen. Dabei wird ein Schnitt in den Stamm gemacht, ohne ihn vollständig zu durchtrennen. An dieser Stelle bildet die Pflanze Wurzeln, während sie noch am Mutterbaum hängt. Nach erfolgreicher Wurzelbildung kann dieser Abschnitt abgeschnitten und als eigenständige Pflanze eingepflanzt werden. Es ist eine sichere Methode, die besonders bei größeren Gummibäumen beliebt ist.

Für alle, die tiefer in die Welt der Gummibaum-Vermehrung eintauchen möchten, haben wir einen ausführlichen Beitrag verfasst, der alle Feinheiten und Geheimnisse dieses Prozesses beleuchtet. Hier geht’s zum Beitrag!

Nachsorge: Behandlung frischer Schnitte und Wundpflege

Nachdem du deinem Gummibaum ein neues Aussehen verpasst hast, ist es wichtig, die frischen Schnitte richtig zu behandeln, um sicherzustellen, dass er gesund bleibt und in voller Pracht weiterwächst.

Sofortige Maßnahmen nach dem Schnitt:
Der klebrige Milchsaft, der aus den Schnittstellen austritt, sollte in den ersten 15 Minuten nach dem Schnitt wiederholt abgetupft werden. Dies verhindert nicht nur Flecken auf deinen Möbeln und Böden, sondern schützt auch die Pflanze vor dem Eindringen von Krankheitserregern.

Versiegelung der Schnittstellen:
Baumwachs ist ein wunderbares Mittel, um die frischen Schnitte zu versiegeln. Es bildet eine schützende Barriere, die verhindert, dass Krankheitserreger eindringen und die Wunde infizieren. Wenn du kein Baumwachs zur Hand hast, gibt es auch einige Hausmittel, die du verwenden kannst. Das Aufstreuen von Zimt oder gemahlener Kohle auf die Schnittwunde hat sich als effektiv erwiesen. Beide Mittel haben antiseptische Eigenschaften, die helfen, die Wunde sauber zu halten und Infektionen vorzubeugen.

Wann sollte der Gummibaum geschnitten werden?

Der Gummibaum, ein wahres Schmuckstück in deutschen Wohnzimmern, verdient natürlich auch die beste Pflege. Und dazu gehört auch, zu wissen, wann der ideale Zeitpunkt für einen Schnitt ist.

Der perfekte Zeitpunkt:
Der Frühling und der frühe Sommer sind die Jahreszeiten, in denen der Gummibaum am aktivsten wächst. Das macht diese Zeit auch zum besten Zeitpunkt für einen Schnitt. In dieser Phase hat die Pflanze genügend Energie, um sich von den Schnitten zu erholen und weiter kräftig zu wachsen.

Warum abends schneiden?
Ein kleiner, aber feiner Tipp für alle, die ihrem Gummibaum den besten Schnitt verpassen wollen: Am Abend tritt weniger von dem klebrigen Milchsaft aus und der Gummibaum „blutet“ nicht so stark. Das macht den Schnitt nicht nur sauberer, sondern schont auch die Pflanze und verhindert unnötigen Stress.

Zeichen, dass ein Schnitt notwendig ist:

Du liebst deinen Gummibaum und möchtest, dass er stets gesund und prächtig aussieht. Aber wie erkennst du, dass es Zeit für einen Schnitt ist? Hier sind einige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass dein Gummibaum eine kleine „Frisur“ benötigt:

  • Übermäßiges Höhenwachstum: Wenn dein Gummibaum in die Höhe schießt und dabei seine seitliche Fülle vernachlässigt, ist es ein deutliches Zeichen, dass er einen Schnitt benötigt. Ein Baum, der nur in die Höhe wächst, kann instabil werden und seine ästhetische Form verlieren.
  • Kahle Stellen: Ein Gummibaum sollte von der Basis bis zur Spitze gleichmäßig dicht sein. Wenn du kahle Stellen oder Bereiche mit wenigen Blättern bemerkst, kann ein Schnitt helfen, das Wachstum in diesen Bereichen zu fördern.
  • Krankheiten oder Schädlinge: Gelbe oder braune Blätter, klebrige Substanzen oder sichtbare Schädlinge sind Anzeichen dafür, dass dein Baum gesundheitliche Probleme hat. Ein gezielter Schnitt kann helfen, kranke oder befallene Teile zu entfernen und die Ausbreitung zu verhindern.
  • Lange, unverzweigte Triebe: Wenn du feststellst, dass dein Gummibaum lange Triebe hat, die nicht verzweigt sind und ein „struppiges“ Aussehen haben, kann ein Schnitt helfen, ein buschigeres und kompakteres Wachstum zu fördern.
  • Ältere Blätter fallen ab: Es ist natürlich, dass ältere Blätter irgendwann abfallen. Wenn dies jedoch in größerem Umfang geschieht, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass der Baum gestresst ist und möglicherweise einen Schnitt benötigt.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Gummibaum individuell ist. Was für den einen Baum zutrifft, muss nicht unbedingt für den anderen gelten. Daher ist es wichtig, deinen Baum regelmäßig zu beobachten und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ein guter Schnitt zur richtigen Zeit kann Wunder wirken und deinem Gummibaum helfen, in bester Form zu bleiben!