Stachelige Überraschungen: Warum gurken Stacheln haben
Gurken gehören zweifellos zu den am häufigsten angebauten und verzehrten Gemüsesorten auf der Welt. Doch abseits der uns vertrauten, glatten grünen Formen, verbirgt sich eine ganze Welt voller faszinierender und vielfältiger Gurkenarten, viele von ihnen ausgestattet mit auffallenden Stacheln. Aber welche Gurken haben Stacheln und was macht diese Sorten besonders?

Darüber hinaus werden wir auch die biologischen Gründe untersuchen, warum einige Gurkenarten Stacheln ausbilden, und sogar einen Blick auf die alltäglichen Gurken werfen, die wir aus unserem Garten und dem Supermarkt kennen.
Warum bilden Gurken Stacheln aus? Ein tieferer Blick in die Botanik
Die Ausbildung von Stacheln bei Gurken und anderen Pflanzen ist ein faszinierendes Phänomen. Diese Abwehrmechanismen wie Stacheln dienen dazu, die Pflanze vor Herbivoren, also Pflanzenfressern, zu schützen. Sie wirken abschreckend und können es Fressfeinden erschweren, die Pflanze zu verzehren oder zu beschädigen.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Stacheln nicht nur Abwehrmechanismen sind. Bei einigen Gurkenarten wie der Explodiergurke ‚Cyclanthera brachystachya‘ und der Spritzgurke ‚Ecballium elaterium‘ tragen die Stacheln zur Verbreitung der Samen bei. Wenn die Früchte reif sind, platzen sie auf und schleudern ihre Samen in die Umgebung. Die Stacheln können dabei helfen, die Samen weiter zu verteilen, indem sie an Tieren hängen bleiben oder den Samen helfen, sich im Boden zu verankern.
Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Stacheln bei Gurken und anderen Pflanzen auch eine Rolle bei der Wasseraufnahme und -speicherung spielen können. Bei einigen Pflanzen, einschließlich einiger Gurkensorten, können die Stacheln morgendlichen Tau oder Nebel sammeln und zur Pflanze leiten, was in trockenen Umgebungen von Vorteil sein kann.
Im Grunde genommen sind die Stacheln bei Gurken ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an ihre Umwelt und ihre Überlebensstrategien. Durch die Ausbildung von Stacheln können diese Gurkenarten erfolgreich in verschiedenen Lebensräumen und unter verschiedenen Bedingungen existieren.
Warum haben auch normale Gurken leichte Stacheln?
Die Gurken, die wir in unseren Supermärkten finden, sind oft glatt und frei von Stacheln, doch das ist nicht immer der Fall. Tatsächlich haben viele kommerzielle Gurkensorten, insbesondere wenn sie jung sind, eine feine Beschichtung aus weichen Stacheln oder kleinen, haarähnlichen Auswüchsen. Diese Stacheln sind viel weniger ausgeprägt als die der oben beschriebenen wilden Gurkensorten, aber sie dienen ähnlichen Zwecken.
Die leichten Stacheln auf den Oberflächen von kommerziellen Gurken helfen der Pflanze, sich vor Schädlingen und Fressfeinden zu schützen. Sie sind allerdings weicher und weniger abschreckend als die Stacheln wilder Gurkensorten. Dies liegt daran, dass kommerzielle Gurkensorten durch jahrhundertelange Zucht und Selektion angepasst wurden, um Eigenschaften zu fördern, die für Menschen wünschenswert sind – einschließlich weniger und weicherer Stacheln.
Die Horngurke 'Cucumis metuliferus'
Die Horngurke, auch bekannt als ‚Cucumis metuliferus‘, stammt ursprünglich aus den südlichen Regionen Afrikas. Sie zeichnet sich durch ihre leuchtend grünen bis orangefarbenen Stacheln aus, die eine ausgeprägte texturierte Oberfläche bilden. Diese Gurkensorte hat ihren Namen aufgrund ihrer einzigartigen hornartigen Form. Die Horngurke bietet nicht nur eine visuelle Anziehungskraft, sondern auch einen interessanten Geschmack, der an eine Mischung aus Banane, Limone und Passionsfrucht erinnert. Ihre stachelige Oberfläche dient als natürliche Abwehr gegen Schädlinge und Fressfeinde, eine effektive Strategie, um in der rauen afrikanischen Wildnis zu überleben.

Die Explodiergurke 'Cyclanthera brachystachya'
Die nächste Gurke auf unserer Liste ist die Explodiergurke, auch bekannt als ‚Cyclanthera brachystachya‘. Diese Gurkensorte hat ihren Ursprung in Südamerika und ist bekannt für ihre ungewöhnliche Art der Samenverbreitung. Wenn die Frucht reif ist, platzt sie auf und schleudert ihre Samen weit hinaus. Der Name „Explodiergurke“ spiegelt diese einzigartige Anpassung wider. Ihre Früchte sind mit feinen, weichen Stacheln bedeckt, die der Pflanze ein außergewöhnliches Aussehen verleihen. Diese Stacheln schützen nicht nur die Frucht vor Fressfeinden, sondern tragen auch zur Verbreitung der Samen bei. Diese Gurken sind aufgrund des hohen Gehalts an Cucurbitacinen nicht essbar.

Die Igelgurke 'Cucumis dipsaceus'
Die Igelgurke, auch bekannt als ‚Cucumis dipsaceus‘, stammt aus den trockenen Regionen Afrikas und Asiens. Diese Gurkensorte hat ihren Namen von den zahlreichen, scharfen stacheligen Auswüchsen, die an das Fell eines Igels erinnern. Die Stacheln der Igelgurke sind ein effektives Verteidigungsmittel gegen Fressfeinde, was ihr hilft, in ihrem natürlichen Lebensraum zu überleben. Diese Gurken sind nicht zum Verzehr geeignet.

Die Wildgurke 'Cucumis anguria'
Die Wildgurke oder ‚Cucumis anguria‘, oft in der Karibik und Afrika gefunden, zeichnet sich durch ihre kleinen, stacheligen Früchte aus. Die Stacheln dieser Gurke sind eine effektive Abwehr gegen Fressfeinde und tragen zur Beständigkeit dieser Art bei. Trotz ihres wilden Aussehens sind die Früchte dieser Gurke einen knackigen, frischen Geschmack. Wir raten jedoch vom Verzehr ab, da die Früchte im späterem Verlauf giftig werden.

Die Stachelgurke 'Echinocystis lobata'
Die Stachelgurke, auch bekannt als ‚Echinocystis lobata‘, stammt aus Nordamerika und ist eine robuste Kletterpflanze. Sie zeichnet sich durch ihre großen, weißen Blüten und ihre stacheligen, ballonähnlichen Früchte aus. Die Stacheln der Früchte sind eher weich und bieten einen einzigartigen visuellen Kontrast zu ihren auffälligen Blüten. Diese Gurken sind nicht essbar.

Die Spritzgurke 'Ecballium elaterium'
Schließlich die Spritzgurke, auch bekannt als ‚Ecballium elaterium‘. Ursprünglich in den Mittelmeerregionen heimisch, ist diese Gurkensorte bekannt für ihre Fähigkeit, reife Samen mit großem Druck auszustoßen, daher der Name „Spritzgurke“. Ihre kleinen, ovalen Früchte sind von einer stacheligen Hülle bedeckt, die hilft, die wertvollen Samen im Inneren zu schützen. Diese Gurken sind nicht essbar.
