Gurken und Paprika zusammen pflanzen - So funktioniert die Mischkultur
Du liebst es, dein eigenes Gemüse anzubauen und bist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, deinen Garten zu optimieren? Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, ob du Platz sparen könntest, indem du verschiedene Pflanzen nebeneinander setzt? Eine solche Methode wird Mischkultur genannt und kann, wenn sie richtig durchgeführt wird, viele Vorteile bieten. Eine häufig gestellte Frage in diesem Zusammenhang ist, ob man Gurken und Paprika zusammen pflanzen kann.

Dieser Artikel widmet sich genau dieser Frage und untersucht, unter welchen Bedingungen Gurken und Paprika erfolgreich nebeneinander gedeihen können. Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Pflanze ihre eigenen spezifischen Bedürfnisse hat, und dass das Zusammenpflanzen dieser beiden bestimmte Anpassungen erfordert. Dabei werden wir die gängigsten Anbauformen – das Hochbeet, das Gewächshaus und das Freiland – berücksichtigen.
Welche Anforderungen haben Gurken & Paprika?
Verstehen wir zuerst die individuellen Bedürfnisse von Gurken und Paprika, bevor wir sie zusammen in die Mischkultur setzen. So kannst du besser einschätzen, ob es sinnvoll ist, Gurken und Paprika nebeneinander zu pflanzen. Bzw. ist es wichtig die Anforderungen zu kennen, um einen geeigneten Kompromiss für die Standortwahl zu finden, an welchen du deine Gurken und Paprikas anpflanzen möchtest. Wir haben hier eine große Auflistung von Pflanzen, welche „Gute Nachbarn“ gelten für Gurken, vielleicht kannst du dir hier ein paar Inspirationen abholen.
Welche gemeinsamen Anforderungen haben Gurken und Paprika?
- Beide Pflanzenarten sind Sonnenanbeter und bevorzugen einen warmen Standort mit mindestens 6-8 Stunden Sonnenlicht pro Tag.
- Die idealen Temperaturen für ihr Wachstum liegen zwischen 18 und 28 Grad Celsius für Gurken und zwischen 20 und 25 Grad Celsius für Paprika.
- Beide Pflanzen bevorzugen außerdem gut durchlässige, humusreiche Böden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7.
- Eine gute Drainage ist für beide Pflanzen unerlässlich, um Wurzelfäule durch Staunässe zu vermeiden.
Welche unterschiedlichen Anforderungen haben Gurken und Paprika
- Gurken sind Starkzehrer mit einem hohen Nährstoffbedarf. Sie benötigen eine regelmäßige und ausgewogene Düngung sowie eine konstante Bewässerung, insbesondere während der Fruchtbildungsphase. Paprika hingegen brauchen eine mäßigere Düngung, welche jedoch bei einer Mischkultur berücksichtigt werden kann.
- Im Vergleich zu Gurken sind Paprika weniger durstig und reagieren empfindlicher auf übermäßige Feuchtigkeit. Sie sollten daher eher tief, aber nicht zu häufig bewässert werden.
- Paprika Pflanzen brauchen einen eher durchlässigeren Boden, welcher mit etwas Sand vermischt werden sollte. Dies gefällt jedoch den Gurken nicht, welche von einer konstanten Feuchtigkeit im Boden profitieren.

Können Paprika und Gurken zusammen angepflanzt werden?
Mit einer sorgfältigen Anpassung der Bodenverhältnisse und einer auf jede Pflanzenart abgestimmten Düngung, kann das gemeinsame Anpflanzen von Gurken und Paprika durchaus erfolgreich sein, sie gelten jedoch in der traditionellen Mischkultur nicht als „gute Nachbarn“. So wird´s gemacht.
Bodenanpassung für Paprika: Paprika bevorzugt einen gut drainierenden Boden. Du kannst den Boden durch Hinzufügung von Sand verbessern, um die Drainage zu erhöhen.
Gurkenbewässerung: Gurken haben einen hohen Wasserbedarf und bevorzugen eine konstante Bodenfeuchtigkeit. Während der Fruchtbildungsphase ist eine regelmäßige Bewässerung besonders wichtig. Sie sollten immer tief bewässert werden, um die Entwicklung eines gesunden Wurzelsystems zu fördern.
Paprika Bewässerung: Paprika hat einen geringeren Wasserbedarf als Gurken und reagiert empfindlich auf übermäßige Feuchtigkeit. Daher sollte Paprika eher tief, aber nicht zu häufig bewässert werden. Es ist hilfreich, separate Bewässerungszonen für jede Pflanzenart einzurichten, um sicherzustellen, dass jede Pflanze die richtige Menge an Wasser erhält.
Düngung von Gurken und Paprika: Gurken und Paprika haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Gurken sind Starkzehrer und benötigen eine regelmäßige und ausgewogene Düngung. Paprika hingegen braucht eine mäßige Düngung, welche jedoch bei einer Mischkultur berücksichtigt werden kann.
Du kannst organische Dünger wie Kompost oder gut verrotteten Mist verwenden, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhöhen. Achte darauf, dass der Dünger für Gurken einen höheren Stickstoffgehalt hat, während der Dünger für Paprika reicher an Kalium sein sollte.
Gurken und Paprika im Hochbeet, Gewächshaus und im Freiland
Beginnen wir mit dem Hochbeet. Hochbeete bieten ideale Bedingungen für die Mischkultur von Gurken und Paprika, weil sie eine gute Drainage und die Möglichkeit zur Bodenkontrolle bieten. Hier solltest du eine gut durchlässige Hochbeeterde verwenden und dem Boden zusätzlich Sand hinzufügen (In Bereichen wo die Paprika angepflanzt wird). Das verbessert die Drainage, was besonders den Paprika-Pflanzen zugutekommt. Da der Boden in Hochbeeten schneller austrocknet, ist eine regelmäßige Bewässerung besonders wichtig. Durch den Einsatz einer Tropfbewässerung kannst du die Wasserversorgung automatisieren und sicherstellen, dass beide Pflanzenarten optimal versorgt sind. Vergiss nicht, dem Hochbeet vor dem Pflanzen Kompost oder gut verrotteten Mist hinzuzufügen und den Gurken während der Wachstumsphase zusätzlichen Dünger zu geben.
Für das Gewächshaus gelten ähnliche Regeln, obwohl das kontrollierte Umfeld hier einige zusätzliche Vorteile bietet. Für die Bodenverbesserung eignet sich eine hochwertige Topfpflanzenerde, der du etwas Sand hinzufügst, um die Drainage zu verbessern. In Gewächshäusern kann es zu einer hohen Luftfeuchtigkeit kommen, die für beide Pflanzen vorteilhaft ist. Trotzdem solltest du darauf achten, dass der Boden immer feucht, aber nicht durchweicht ist. Wie auch bei Hochbeeten, ist eine regelmäßige Düngung essentiell. Verwende dafür organischen Dünger wie Kompost oder gut verrotteten Mist und gib den Gurken während der Fruchtphase zusätzlichen Dünger.
Die Freiland-Anpflanzung von Gurken und Paprika hingegen erfordert eine sorgfältige Standortwahl und gute Bodenvorbereitung. Arbeite gut verrotteten Kompost oder organischen Dünger in den Boden ein und verbessere die Drainage durch die Zugabe von Sand. Die Bewässerung im Freiland sollte an die lokalen Wetterbedingungen angepasst werden. Bei Trockenheit ist eine häufigere Bewässerung notwendig. Eine regelmäßige Düngung während der Wachstums- und Fruchtphase kommt beiden Pflanzen zugute. Beachte allerdings, dass Gurken zusätzlichen Dünger benötigen.
Unsere Erfahrungen mit Mischkulturen
Tatsächlich haben wir persönlich noch nicht Gurken und Paprika nebeneinander angepflanzt, außer in separaten Kübeln. Dies zählt natürlich nicht als Mischkultur, aber dafür haben wir Gurken schon des Öfteren mit vermeidlich „schlechten Nachbarn“ angepflanzt. Im Grunde genommen kann sehr viele Kulturen zusammen anpflanzen, welche Augenscheinlich keine Gemeinsamkeiten besitzen, bezüglich derer Anforderungen.
Häufig lässt sich ein Kompromiss finden, welcher den Ertrag vielleicht nicht maximieren lässt, jedoch trotzdem viel Spaß und Freude bringt. So pflanzen wir häufig Gurken und Tomaten zusammen an, welche auch als schlechte Nachbarn gelten. Jedoch mit den richtigen Vorkehrungen und einer sorgfältigen Pflege kann auch diese Mischkultur ein voller Erfolg werden.