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Warum wird mein Kaktus gelb und wie rette ich ihn?

Kakteen gehören unserer Meinung nach zu den besten Zimmerpflanzen, denn sie sind pflegeleicht, robust und sehen trotzdem sehr schön aus. Trotzdem kommt es ab und an vor, dass sich dein Kaktus nicht mehr wohlfühlt und gelbe wird. 

Man sollte nicht außer Acht lassen, dass auch robuste Pflanzen an ihre Schmerzgrenzen kommen. Auch Klischees sind nicht immer zutreffend, denn manche Kakteen reagieren beispielsweise empfindlich auf zu viel Licht.

Kaktus auf der Fensterbank

6 Gründe, weswegen sich dein Kaktus gelb färbt

Ein gut gepflegter Kaktus kann zu einem richtigen Blickfang werden. Vorausgesetzt, dass er bereits ein paar glückliche Jahre bei dir verbracht hat. Eine Gelbfärbung ist der erste Vorbote eines ernsthaften Problems und sollte durchaus ernst genommen werden. 

Gelbe Stellen entstehen, wenn der Kaktus in zu nasser Erden steht oder im Sommer von der Mittagssonne bestrahlt wird. Viele Pfleger unterschätzen den Einfluss von einer direkten Sonnenbestrahlung auf einen Kaktus, denn nicht jeder Kaktus lebt in der Wüste und hält der Mittagssonne stand. 

Neben den beiden gerade erwähnten Ursachen gibt es noch vier weitere Ursachen, auf welche wir in diesem Artikel eingehen möchten. Also bleib dran und erfahre, wie deinen Kaktus wieder aufpäppelst.

Der Kaktus bekommt zu viel Licht

Bilden sich gelbe Flecken an der Spitze deines Kaktus, leidet er vermutlich an einem Sonnenbrand. Je nach Art, kannst du deinen Kaktus nicht ohne Bedenken im Sommer auf eine Fensterbank stellen, welche ein südlich ausgerichtetes Fenster hat. Auch bei einer Kultivierung im Freien kann es durchaus möglich sein, dass der Kaktus der Sonne nicht gewappnet ist. 

Vergewissere dich, welche Art von Kaktus du besitzt und welche Lichtbedürfnisse diese Art hat. Wenn du einen neuen Standort gefunden hast, solltest du die Pflanze regelmäßig drehen, damit sie von allen Seiten etwas beleuchtet wird. 

Es ist nicht so tragisch, wenn die ersten gelben Stellen auf dem Kaktus auftauchen. Wenn du früh genug handelst, sollte sich die Pflanze ohne weiteres wieder erholen.

Gelbe Flecken durch nasse Erde

Wird der Kaktus nicht oben, sondern unten am Stamm gelb, liegt ein ernsthaftes Problem vor. Sind die Stellen weich und lassen sich etwas eindrücken, verfault der Kaktus von innen heraus. 

Es ist sehr schwierig Abhilfe zu schaffen, wenn die gelben Flecken äußerlich bereits sichtbar sind, denn der Kaktus beginnt in der Mitte des Stammes zu faulen. Die Fäule breitet sich mit der Zeit aus und ist auf irgendwann an der Außenhaut angelangt. Wahrscheinlich fault der Kaktus schon etwas längere Zeit. 

Wie kann ich den Kaktus retten? 

Eine schwierige Entscheidung naht. Ist die Gelbfärbung noch nicht weit fortgeschritten und die Erde ist noch nass, hast du die Möglichkeit den Kaktus in trockene Erde umzutopfen und erst einmal nicht zu gießen. Aus eigener Erfahrung muss ich leider berichten, dass dieser Vorgang bei uns nicht geholfen hat, denn die Fäulnis hat sich weiter ausgebreitet und der Kaktus war nicht mehr zu retten. 

Die andere Möglichkeit ist eine etwas radikale. Du kannst den Kaktus mit einem sehr scharfen Messer an einer noch grünen, nicht faulen Stelle, abtrennen und trocknen lassen. Nach ein paar Tagen sollte die Schnittstelle abgetrocknet sein und im Idealfall kannst du bereits Wurzelansätze sehen. Der gesunde und abgeschnitten Teil der Pflanze kann nun von neuem kultiviert werden. 

Die Bodenmixtur stimmt nicht

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, führt ein nasser Boden zu einer gelben Fäulnis im Kaktus. Dieser Effekt kann zusätzlich durch ein nicht geeignetes Bodensubstrat verstärkt werden. 

Ein lehmartiger Boden oder auch verdichtete Blumenerde trägt entscheidend dazu bei, dass das Wasser nicht mehr seinen Weg nach draußen findet. Es bildet sich Staunässe im untere Bereich des Topfes. Gerade große Töpfe sind sehr anfällig für Staunässe, denn hier kann sich bei einer schlechten Drainage das Wasser leichter ansammeln. 

Wie prüfe ich die Drainage?

Mache den Fingertest und schaue nach, ob die Erde in tieferen Erdschichten noch feucht ist. Die Erde sollte auch in 5 bis 7 Zentimetern Tiefe noch trocken sein. Ist der letzte Gießvorgang über eine Woche her und die Erde ist nach wie vor recht nass und feucht, hat die Erde eine schlechte Drainage. Bei kleineren Töpfen kommt es eher auf das Gießverhalten an, denn hier kann die Erde wesentlich schneller trocknen. 

Diese Dinge solltest du beachten: 

  • Verwende Kakteenerde oder mische dir selbst ein gut drainiertes Substrat an
  • Das Behältnis hat Drainagelöcher 
  • Lieber etwas weniger gießen als zu viel

Starken Temperaturschwankungen

Regelmäßige und starke Temperaturschwankungen wirken sich sehr negativ auf deinen Kaktus aus. Hierdurch kann der Kaktus unter enormen Stress gesetzt werden und färbt sich in der Folge gelb. 

Gerade in den Wintermonaten muss man regelmäßig Lüften und setzt die Wohnung unter Zugluft. Steht der Kaktus während dieser Zeit neben einem Fenster oder in der Nähe von Türen, wird er sich bei dir beschweren. Auch stetig geöffnete Fenster sorgen zwar für eine ausgewogene Luftzirkulation, aber sorgen auch für die Temperaturschwankungen. 

Achte darauf, dass du während des Lüftens den Kaktus vom offenen Fenster fernhältst. Im Idealfall nimmt der Kaktus einen Platz ein, an welchem von vorne hinein keine Zugluft entstehen kann. 

Die Nährstoffe sind ausgegangen

Dem Kaktus gehen die Nährstoffe aus und färbt sich gelb, obwohl er auf einen nährstoffarmen Boden angepasst ist. Das geht? Ja! Aber es kommt nicht sehr häufig vor und wenn, dann meistens nur in der Folge anderer Probleme. 

Hat der Kaktus vor einiger Zeit mal einen Wurzelschaden erlitten, kann es durchaus sein, dass sein Wurzelwerk nur noch eingeschränkt Nährstoffe transportieren kann. Ist dies der Fall, kannst du mit etwas Kakteendünger nachhelfen, um ihn wieder aufzupäppeln.

Schädlinge befallen deinen Kaktus

Winzige, kaum zu entdeckende Schädlinge können dein Kaktus befallen und verursachen die gelben Flecken. Sie sind sehr widerspenstig und vermehren sich schnell. 

Begutachte den Kaktus ganz genau, denn alle Schädlinge hinterlassen Spuren auf dem Kaktus. Spinnmilben hinterlassen kleine weiße Fäden auf dem Kaktus. Wenn du ihn etwas mit Wasser besprühst, bilden sich Tropfen an den Fäden. Schildläuse hingegen sehen aus wie kleine schwarze Punkte.

Fast alle Schädlinge ernähren sich von den Säften der Pflanze. Ohne eine Behandlung wird der Kaktus sterben, denn das Gewebe wird mit der Zeit sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. 

Behandeln kannst du die Schädlinge mit Neem-Öl, welches auf den Kaktus gesprüht wird. Dadurch können sich die Schädlinge nicht mehr vermehren und sie werden nach kurzer Zeit den Kaktus wieder verlassen.

Kaktus wird gelb - das sind die möglichen Ursachen