Einen Lepismium glücklich pflegen
Lepismium beschreibt eine Gattungsform, welche zur Familie der Kakteengewächse gehört und an ein tropisches Regenwaldklima angepasst ist. Diese Gattung der Kakteen sollte nicht gleichgesetzt werden mit den nicht so nah verwandten Wüstenkakteen.
Die Gattung Lepismium und ihre Unterarten benötigen, im Vergleich zu den Wüstenkakteen, eine weitaus größere Menge an Wasser und können auch nicht an den gleichen Standorten platziert werden.

Wissenswertes
Insgesamt wird in der Wissenschaft geschätzt, dass es ca. 10 – 20 Unterarten der Lepismium gibt, welche aber noch nicht komplett erforscht wurden. Häufig kommt es bei der Bestimmung der Arten zu Verwechslungen mit den Riphsalis-Arten, welche ähnlich aussehen, jedoch keine direkte Verwandtschaft mit der Gattung Lepismium besitzen.
Auffällig ist auch, dass diese Gattung im Vergleich zu anderen Kakteengewächsen keine richtigen Stacheln ausbildet.
Leider muss erwähnt werden, dass der natürliche Lebensraum der Lepismium von der Regenwaldabholzung betroffen ist. Somit geht man davon aus, dass es in den kommenden Jahrzehnten dazu führen wird, dass immer mehr Unterarten aussterben werden.
Systematik nach N.Korotkova et al. (2021)
N.Korotkova et al. definierte im Jahre 2021 die Gattungen wie folgt:
Gattung: Lepismium
Untergattung:
- Lepismium cruciforme
- Lepismium houlletianum
- Lepismium lorentzianum
- Lepismium lumbricoides
- Lepismium warmingianum
Herkunft und Ursprung
Die Gattung Lepismium hat ihren Ursprung in der Südamerika. Genauer gesagt findet man sie in den Regenwäldern von Argentinien, Bolivien und Brasilien.
Erstmals entdeckt wurde die Pflanze im Jahre 1835 von Ludwig Georg Karl Pfeiffer, welcher auch eines der ersten größten Werke über Kakteen schrieb.
Im Zuge dessen hat Joseph zu Salm-Reifferscheid-Dyck, ihm zu Ehren eine Gattung der Kakteengewächse, nach Pfeiffer benannt. Unserer Zeit ist jedoch auch diese Bezeichnung nicht mehr aktuell. Der Name Pfeiffer findet sich jedoch nun in einer Untergattung der Lepismium wieder.
Eigenschaften im Überblick
Standort:
Epiphyt. Dies bedeutet, dass der Lepismium auf anderen Pflanzen wächst. Vorzugweise wachsen Kakteen der Gattung Lepismium in den Baumkronen anderer Bäume
Epilithisch. Selten wachsen diese Kakteen auch auf Gesteinsformen.
Wuchsform:
Überhängend
Blattstruktur:
Verzweigung strauchig, mit kriechenden oder hängenden Trieben, die sich aus den Triebseiten verzweigen.
Stängel:
Gerippt oder abgeflacht
Form der Blume:
Die Form der Blüten ist etwas hängend und kelchförmig
Frucht:
Meist nackt oder behaart / Farbe: rosa, weiß
Der richtige Standort machts aus!
Um den richtigen Standort zu wählen, muss man sich immer mit dem natürlichen Lebensraum der Pflanze auseinandersetzen. Am häufigsten wachsen Pflanzen dieser Gattung in den Baumkronen oder auf Steinen und das in einem tropischen Regenwald.
Somit brauchen die Pflanzen einen Standort mit viel indirektem Licht. Hierfür eignen sich vor allem Räume, welche ein östlich oder westlich gerichtetes Fenster haben. Stellt man die Pflanze 2 bis 3 Meter vom Fenster entfernt auf ein Regal, dann sollte sie sich rundum wohlfühlen.
Überleben können die Pflanzen der Gattung Lepismium auch an schattigen Standorten, jedoch solltest du hier unbedingt darauf achten, dass die Wasserzufuhr reduziert wird, weil die Erde dort weniger Feuchtigkeit an die Umgebung abgibt. Ist die Erde stetig zu nass, wird dein Kaktus langfristig gesehen nicht überleben.
Wasserzufuhr - Weniger ist mehr!
Allgemein wird gesagt, dass Kakteen wenig Wasser benötigen, dies ist jedoch nur bedingt richtig. Kakteen, welche zur Gattung der Lepismium gehören, benötigen mehr Wasser als Kakteen, welche an ein Wüstenklima angepasst sind.
Gegossen werden sollte der Kaktus nur, wenn mindestens ⅓ der Erde ausgetrocknet ist und der letzte Gießvorgang mehr als zwei Tage her ist. An heißen Sommertagen und in warmen Räumen solltest du ein besonderes Auge auf den Kaktus werfen.
Trotzdem lautet auch hier die Devise, weniger ist mehr. Lieber solltest du den Kaktus etwas weniger gießen als deine anderen Zimmerpflanzen. Kakteen, welche zur Gattung der Lepismium gehören, leiden oft an Wurzelfäule, welche durch einen zu nassen Boden entstehen kann.
Zu viel Wasser erkennst du durch Schimmel auf der Erde und gelben Blättern, zu wenig Wasser macht sich durch sehr dünne neue Triebe bemerkbar.
Luftfeuchtigkeit - Winterfreunde aufgepasst!
Alle Kakteen der Gattung Lepismium sind mit der normalen Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zufrieden gestellt. Doch je höher die Luftfeuchtigkeit im Raum ist, desto wohler fühlt sich der Kaktus.
Besonders acht geben solltest du jedoch im Winter, denn durch die trockene Heizungsluft, kann der Kaktus an seine Grenzen kommen. Um dem entgegenzuwirken, solltest du im Winter eine Schale mit Kiesel und etwas Wasser neben den Kaktus stellen. Dies erhöht die Luftfeuchtigkeit in naher Umgebung etwas.
Düngen - Der richtige Mix machts aus!
Alle 4 Gießvorgänge sollte der Kaktus gedüngt werden, jedoch nie öfters als zweimal pro Monat. Im Winter solltest du nur alle 6 bis 8 Gießvorgänge mit düngen.
Am besten eignen sich spezielle Dünger, welche auf Kakteen abgestimmt sind, aber auch üblicher Zimmerpflanzendünger reicht aus.
Während der Blütezeit ist es empfehlenswert auf einen Kaliumhaltigen Dünger umzusteigen. Hierfür eignet sich einen Tomatendünger sehr gut.
Temperatur - Achtung bei einer Zucht im Freien!
Bei einer Temperatur zwischen 10 und 28 Grad Celsius kann der Kaktus wachsen und wird sich nicht bei dir beschweren. Auch kurzzeitige Hitzeperioden mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius werden Kakteen, welche zur Gattung der Lepismium gehören, nicht schaden.
Jedoch solltest du dich beim Anbau im Freien etwas vorsehen. Nächtliche Temperaturen von unter 10 Grad Celsius könnten den Kaktus zusetzen und im Wachstum einschränken. Stelle deinem Kaktus in der Winterzeit nach drinnen, um deinem Kaktus keine für ihn schädliche Temperaturen auszusetzen.
Lepismium Kakteen richtig schneiden
Kakteen der Gattung Lepismium müssen in der Regel nicht geschnitten werden. Jedoch kann es vorkommen, dass sich ab und an, bei der falschen Pflege unschöne Blätter bilden.
Gelbe Blätter sind ein Anzeichen für einen Pflegefehler und werden mit der Zeit von alleine abfallen, wenn du diesen Vorgang beschleunigen möchtest, kannst du die Blätter ohne Sorge abschneiden.
Sehr wichtig beim Schnitt ist, dass der Kaktus nur an gesunden Stellen geschnitten werden darf. Ein Schnitt durch eine gelbe Stelle am Blatt, wird nur weiteren Schaden verursachen und damit tust du deinem Kaktus nichts Gutes.
Scheide den Kaktus am besten relativ nah in Bodennähe ab und achten stets darauf, dass du eine saubere Gartenschere nutzt.
Vermehrung
Lepismium Kakteen können auf zwei verschiedenen Arten vermehrt werden. Zum einen kannst du den Kaktus durch eine Saat vermehren, oder durch abgeschnittene Stecklinge.
Im folgenden Teil haben wir dir eine kleine Anleitung zusammengestellt, um deinen Kaktus mit der Hilfe von Stecklingen zu vermehren.
Vermehrung mit der Hilfe von Stecklingen
- Die Blätter, welche für die Vermehrung in Fragen kommen, müssen schädlingsfrei sein und dürfen keine gelben oder braunen Stellen besitzen.
- Schneide ein geeignetes Blatt unten am Strang ab und stelle es in Wasser. Nach ca. einer Woche sollten sich neue Drahtwurzeln an der Schnittstelle gebildet haben.
- Nach einer Woche kannst du den Kaktus in einen Topf stellen. Hierfür bereite ein wasserdurchlässiges Substrat vor. Im Idealfall mischst du der Erde etwas Granulat bei.
- Pflanze den Kaktus relativ nah an der Oberfläche in ein Gefäß ein. Der Topf kann ein Kunststoff, oder auch ein Terrakotta-Topf sein. Zwangsläufig wird kein tiefes Gefäß benötigt.
- Nach dem Umtopfen solltest du die Erde nicht andrücken, dies führt dazu, dass die frischen Wurzeln in der Erde ersticken und der Steckling nicht weiter wachsen kann.
- Gebe etwas Wasser hinzu und kümmere dich in den kommenden Wochen gut um deinen neuen Kaktus. Es wird sich lohnen!