Die Monstera gießen - So machst du es am besten
Mit einer der ersten Informationen, welche man sich als neuer Besitzer einer Monstera beschaffen sollte, ist der Wasserbedarf der Pflanze. Aber damit ist es häufig nicht getan, denn pauschal zu behaupten, dass eine Monstera strikt alle 7 Tage gegossen werden muss, kann zu Problemen führen.
Du musst ein empfindliches Gleichgewicht finden, zwischen einem leicht angetrocknetem und feuchtem Erdreich. In diesem Beitrag möchten wir dir alles rund um das Gießen deiner Monstera erklären. Wenn du alles sorgfältig beachtest, wird deine Monstera ein rund um glückliches Leben haben.

Wie finde ich heraus, wann ich die Monstera gießen muss?
Wir möchten dir drei Methoden vorstellen, wie du herausfinden kannst, ob die Erde Wasser benötigt oder noch etwas trocknen muss. Im Endeffekt ist dies der perfekte Indikator, um herauszufinden wie oft du deine Monstera gießen musst.
Fingerprobe: Bei der Fingerprobe steckst du deinen Finger ca. 5 cm vorsichtig in die Erde. Wenn die Erde auch in einer Tiefe von 5 Zentimetern angetrocknet ist, muss die Erde gegossen werden. Ist die Erde noch feucht und du hast viele dunkle Erdreste am Finger kleben, solltest du noch etwas warten.
Holzstäbchen-Methode: Die Holzstäbchen-Methode funktioniert ähnlich wie die Fingerprobe, nur, dass du anstatt des Fingers einen kleinen Holzstab in die Erde steckst (5 cm tief). Bleibt viel Erde am Holzstab kleben, ist die Erde feucht genug und du musst mit dem Gießen warten. Fällt der Großteil der Erde vom Holzstab ab, ist die Erde bereit gegossen zu werden.
Feuchtigkeitsmesser: Ein Feuchtigkeitsmessgerät hört sich in erster Linie etwas überzogen an, jedoch kann dir das Gerät ein gutes Bild davon übermitteln, wie sich der Feuchtigkeitsgehalt in der Erde verändert. Du musst nicht jedes Mal messen, denn nach wenigen Anwendungen wirst du wesentlich leichter ein Gespür für die richtige Wassermenge entwickeln.
Gießen im Sommer / Winter
Schonmal vor ab, eine Monstera muss zyklisch im Winter (Ruhephase) und im Sommer (Wachstumsphase) unterschiedlich gegossen werden. Der Wasserbedarf ist durch natürliche Umstände (Temperatur etc.) und das erhöhte Wachstum, während der Wachstumsphase im Sommer höher.
Die Monstera Gießen während der Wachstumsphase (April – Oktober):
Die Monstera Deliciosa, genauso wie die Monstera Adansonii, benötigen einen konstant feuchten Boden, welcher die Wurzeln nicht austrocknen lässt. Sie muss immer dann gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht (ca. 3 cm) angetrocknet sind und die darunterliegende Erde leicht feucht ist.
Bei steigenden Temperaturen im Hochsommer, verbraucht die Monstera mehr Wasser, da sie viel Feuchtigkeit über ihre Blätter verliert. Dies bedeutet natürlich auch, dass du regelmäßiger prüfen solltest, ob die Erde mit ausreichend Wasser gesättigt ist.
Die Monstera Gießen während der Ruhephase (November – März):
Die kürzeren Tage und niedrigeren Temperaturen lassen die Monstera in eine Ruhephase fallen. Dabei versucht sie Energie zu sparen, was sich auch auf den Wasserbedarf auswirkt. Da sie wesentlich länger mit ihren Ressourcen auskommt, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass zu häufiges gießen und düngen der Monstera schaden kann.
Im Winter lässt du die Erde etwas länger austrocknen als im Sommer. Reduziere die Wassergaben, sowie die Zugabe an Düngemittel um die Hälfte.
Anzeichen dafür, dass die Monstera zu viel / zu wenig Wasser bekommt:
Natürlich läuft nicht immer alles glatt und es kann passieren, dass die Monstera mit Wasser unter- oder überversorgt wird. Glücklicherweise verzeiht dir die Monstera einige Pflegefehler, aber mit der Zeit werden sich diese bemerkbar machen. Wir haben für dich die Anzeichen kurz und knapp zusammengefasst.
Anzeichen für zu viel Wasser im Boden:
- matschige Erde in einer Tiefe von 5 bis 10 Zentimetern
- Schimmel auf der Oberfläche der Erde
- Hängende Blätter, obwohl regelmäßig gegossen wird
- Neue Blätter werden schwarz
Anzeichen für zu wenig Wasser im Boden:
- Hängende Blätter und der Boden sind sehr trocken
- Erde löst sich vom Topfrand ab, da sie zu trocken wurde
- Braune Flecken auf den Blättern
- Blattspitzen werden braun
- Gelbe Blätter bei anhaltender Unterversorgung
3 Gießtechnicken für die Monstera
Die Monstera liebt einen leicht feuchten Boden und eine gute Sauerstoffversorgung an den Wurzeln. Wir möchten dir drei Möglichkeiten vorstellen deine Monstera zu gießen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, aber trotzdem haben wir einen klaren Favoriten. Nachdem wir dir die drei Methoden näher gebracht haben, erfährst du weiter unten alles über den optimalen Zeitpunkt, um deine Monstera zu gießen.
1. Die Monstera klassisch von oben gießen
Gieße deine Monstera ganz normal mit einer Gießkanne von oben. Dabei solltest du in jedem Fall einen Untertopf mit Drainagelöchern verwenden, denn sonst ist es schwierig einzusehen, ob sich Wasser am Topfboden angesammelt hat. Eine Ansammlung an Wasser (Staunässe) kann zu Wurzelfäule führen.
Je nach Größe des Topfes und der Monstera, variiert die Menge an Wasser sehr stark. Gib immer wieder 300 ml Wasser in das Erdreich und verteile es gleichmäßig im Topf. Warte ein paar Minuten ab und schaue nach, ob das Wasser aus den Drainagelöchern fließt.

Tritt kein Wasser aus, kann die Erde noch Wasser aufnehmen. Jetzt wiederholst du den Vorgang mit einer geringeren Menge, wartest ab und prüfst erneut ob Wasser austritt.
Tritt zum ersten Mal ein wenig Wasser aus, ist die Erde gesättigt und der Boden ist feucht genug. Warte weitere 20 Minuten ab und entferne das überschüssige Wasser aus dem Übertopf oder dem Unterteller. Nach ein paar Gießvorgängen wirst du ein Gespür dafür entwickeln, wie viel Wasser deine Monstera benötigt.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass er sehr einfach umzusetzen ist und einen geringen Zeitaufwand besitzt. Andererseits können sich auf einer feuchten Oberfläche viele Larven von Schädlingen verbreiten und im schlimmsten Falle besiedeln Thripse deine Monstera.
2. Die Monstera von unten gießen
Alternativ kannst du deine Monstera regelmäßig in ein Wasserbad stellen. Voraussetzung hierfür sind Drainagelöcher im Untertopf, wodurch das Wasser von unten in das Erdreich eindringen kann.
Stelle die Monstera in ein Becken mit Wasser, welches ⅓ der Topfhöhe erreicht. Lasse den Topf für 15 Minuten im Becken stehen und stelle ihn anschließend auf ein Abtropfbecken. Nach 30 – 40 Minuten auf dem Abtropfbecken ist das überschüssige Wasser aus der Erde abgelaufen und die Monstera kann zurückgestellt werden.

Da die obere Erdschicht trocken bleibt, hat es den Vorteil, dass sich Schädlinge nicht in der Erde verbreiten können. Nachteilig ist, dass es sehr umständlich ist, der Monstera ein Wasserbad zu geben. Gerade großgewachsene Monstera Pflanzen werden sehr schwer und sind nicht einfach zu transportieren.
3. Die Monstera mit einem Moosstab gießen
Nun kommen wir zur unangefochtenen Nummer eins der Bewässerungsmethoden für die Monstera. Du hast es wahrscheinlich schon einmal gesehen oder gehört, dass die Monstera Luftwurzeln ausbildet, da sie eine Semi-epihphytische Pflanze ist. Das bedeutet, dass sie an einer Wirtspflanze empor wächst und sich von dort aus, mit der Hilfe der Luftwurzeln, ernährt.
Stellst du der Monstera eine Rankhilfe in Form eines selbstgebauten Moosstabs zur Verfügung, kann sie die volle Funktion der Luftwurzeln nutzen, um sich zusätzlich mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Wie du einen solchen Moosstab baust, findest du hier in unserem Artikel.
Mit einer solchen Rankhilfe, wird die Monstera nur noch über den Moosstab gegossen. Hierfür kannst du ganz einfach eine 1,5 L Wasserflasche zur Hälfte mit Wasser befüllen, ein paar kleine Löcher in den Deckel bohren und sie verkehrt herum auf den Moosstab stecken. Das Wasser fließt durch den Moosstab, hält diesen feucht und sickert im Anschluss in den Boden.

Durch den feuchten Moosstab werden die Luftwurzeln, welche du in den Moosstab stecken kannst, zu Bodenwurzeln und beginnen damit die normale Funktion für den Nährstoff- und Wassertransport zu übernehmen. Im Endeffekt gibt es deiner Monstera einen richtigen Wachstumsschub.
Der Nachteil dieser Methoden ist, dass es ein wenig Geld kostet eine eigene Rankhilfe in Form eines Moosstabes zu bauen. Außerdem muss die Monstera umgetopft werden, damit der Moosstab in den Topf gesetzt werden kann. Wir haben für dich eine sehr ausführliche Anleitung geschrieben, welche dich komplett durch den Bau und durch die Umpflanzung mit einer Rankhilfe leitet. Du findest alle hier unter “Monstera Rankhilfe + DIY Moosstab”.
Dinge, welche du beim Bewässerungsplan beachten solltest
Dein Bewässerungsplan wird von viele Faktoren beeinflusst, welche sich auf den Wasserhaushalt der Monstera, sowie auf den Feuchtigkeitsgehalt im Boden auswirken können. Daher ist sehr wichtig genau diese Einflussfaktoren im Auge zu behalten.
Bodenbeschaffenheiten
Die Monstera braucht einen Boden, welcher luftig und locker ist. Das Wasser darf nicht wie ein Schwamm aufgesaugt werden und lange mit Erdreich verweilen. Aber genau das passiert, wenn die Monstera zu lange in alter Erde steht, welche zusätzlich mit Torf versetzt wurde. Hier in unserem Beitrag erfährst du, wie du die optimale Erde für deine Monstera selbst anmischen kannst.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Es wird Sommer und die Temperaturen steigen. Monstera Pflanzen mögen höhere Temperaturen, jedoch muss man bedenken, dass die Luftfeuchtigkeit in topischen Wäldern wesentlich höher ist. Dies bedeutet, dass die Monstera mehr Wasser über die Blätter an die Luft abgibt. Somit steigt natürlich auch der Wasserbedarf der Pflanze und du musst regelmäßiger kontrollieren, ob deine Monstera Wasser benötigt.
Topfgröße und Topfart
Übermäßig große Töpfe sind nicht die beste Wahl um eine Monstera kultivieren. Sie kommen gut und kleineren Töpfen, sofern sie gut gepflegt werden. Ist der Topf zu groß sammelt sich Wasser in den Bereichen an, wo die Wurzeln nicht hinkommen. Somit steigt die Gefahr, die Monstera aufgrund von Wurzelfäule zu verlieren. Ebenso wichtig ist es darauf zu achten, dass der Topf ein Drainageloch besitzt. Wer seine Monstera ohne Drainageloch kultiviert, muss wesentlich behutsame bei den Wassergaben vorgehen.
Jahreszeit
Wie bereits erwähnt verbraucht die Monstera wesentlich mehr Wasser während der Wachstumsphase. Im Sommer musst du alle paar Tagen prüfen, ob ausreichend Feuchtigkeit in der Erde vorhanden ist. Im Winter hingegen kommt die Monstera mit weniger Wasser zurecht und die Erde muss seltener gegossen werden.
