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Hydrokultur - Monstera in mineralischem Substrat kultivieren

Direkt vor ab, in diesem Beitrag geht es ausschließlich um die Kultivierung einer Monstera in mineralischem Substrat. Falls du vorhast deine Monstera im Wasser zu kultivieren, haben wir hier für dich einen extra Beitrag bereitgestellt.

Mineralisches Substrat bringt so einige unentdeckte Vorteile mit sich, welche unserer Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. In diesem Beitrag wollen wir dir zeigen, welche Möglichkeiten du hast deine Monstera auf eine Hydrokultur umzustellen, wie du sie am besten umpflanzt und welche Pflege-Besonderheiten beachtet werden müssen.

Eine Monstera Deliciosa, welche als Hydrokultur in mineralisches Substrat umgepflanzt wurde

Welche mineralischen Substrate kann ich für die Hydrokultur verwenden?

Besonders gut als mineralisches Substrat, eignet sich Blähton oder Lavagranulat, vermischt mit feinem Tongranulat. Blähton gibt es in unterschiedlichen Körnungsgrößen und besteht zum Großteil aus Ton, welches bei über 1000° C gebrannt wird. Lavagranulat hingegen entsteht aus natürlichen Mineralstoffen, welche aus dem Erdmantel in Form von Magma auftauchen und an der Oberfläche abkühlen. 

Blähton: Blähton hat den Vorteil, dass es Wasser speichern und transportieren kann. Er schimmelt nicht und liegt durch seine natürlichen Eigenschaften stabil im Topf. Somit eignet er sich sehr gut als anorganischen Stoff für eine Kultivierung von Pflanzen im Innen- sowie im Außenbereich. 

Die Oberfläche des Blähtons ist relativ glatt und zeigt nur wenige Poren auf, wohingegen das Innenleben sehr löchrig ist und viele Luftkammern beinhaltet. Genau dort kann der Blähton das Wasser speichern und durch die Kapillarkräfte in obere Schichten transportieren. Ein Nachteil hingegen ist, dass der Blähton den pH-Wert des Wassers beeinträchtigt, wenn er zuvor nicht ausreichend ausgewaschen wurde.

Lavagranulat: Lavagranulat ist sehr luftig und leicht und kann durch diese Eigenschaften die Sauerstoffzufuhr im Kübel gewährleisten. Er dient als Wasserspeicher und gibt je nach Körnungsgröße das Wasser unterschiedlich schnell ab. Wir empfehlen die Verwendung von relativ feinem Lavagranulat mit einer Körnung von  2 mm – 8 mm.

Wann kann ich die Monstera auf eine Hydrokultur umstellen?

Der optimale Zeitpunkt um eine Monstera auf eine Hydrokultur umzustellen ist während der Wachstumsphase zwischen April und August. Während der eintretenden oder aktiven Ruhephase im Herbst und Winter, solltest du die Monstera nicht auf ein neues Substrat umstellen. 

Durch die lichtarmen und kälteren Tage im Winter fährt auch die Monstera als Zimmerpflanze ihren Energiehaushalt zurück. Während der Umstellung auf eine Hydrokultur werden sich auch die Wurzeln der Monstera anpassen und diese Umstellung bringt einen sehr hohen Stressfaktor mit sich.

Wie bereite ich das Umstellen auf eine Hydrokultur vor?

Damit deine Monstera in der Hydrokultur überleben kann, braucht sie ohne jeden Zweifel einen Topf mit einem Drainageloch. Im Optimalfall nutzt du einen dafür vorgesehenen Hydrokulturtopf. Diese sind für wenig Geld in jedem Gartencenter oder Baumarkt erhältlich. Jedoch brauchst du zusätzlich einen passenden Übertopf. Passend bedeutet, dass der Hydrokulturtopf nicht im Übertopf “schweben” darf, er muss den Boden berühren. Zusätzlich brauchst du einen Wasserstandsanzeiger, welcher meist auch kostengünstig im Baumarkt zusammen mit dem Topf gekauft werden kann. 

Es ist auch möglich keinen Hydrokulturtopf zu nutzen, sondern ein einfaches Tongefäß mit Unterteller. Davon raten wir jedoch ab, da man in diesen Töpfen kein Wasserreservoir nutzen kann und du hast eine erhöhte Überschwemmungsgefahr

Schritt 1: Wasche das mineralische Substrat gründlich und vor allem mehrere Male durch. Egal ob du Blähton oder Lavagranulat nutzt, beide Stoffe haben sehr viele Ablagerungen auf der Oberfläche, welche die Wasserqualität der Hydrokultur stark beeinflussen können. Die Monstera bevorzugt reines Wasser mit einem relativ neutralen pH-Wert.

Schritt 2: Hole die Monstera aus ihrem ursprünglichen Erdreich heraus und reinige die Wurzeln gründlich. Es reicht nicht aus, die Wurzeln zu ⅔ von der Erde zu befreien, denn jeder verbleibende Erdklumpen, erhöht die Gefahr von Wurzelfäule. 

Kreise vorsichtig mit den Fingern um den Wurzelballen herum, sodass sich die ersten Schichten lockern. Den Großteil der Erde zu entfernen sollte nach 10 – 15 Minuten erledigt sein, jedoch kann die Erde am Stamm sehr hartnäckig sein. 

Fülle ein kleinen Eimer mit Wasser auf, sodass die verbleibende Erde aufgeweicht wird. Jetzt hast du es leichter auch die restlichen Erdklumpen vom Wurzelballen zu entfernen.


Das Wurzelwerk der Monstera Deliciosa, ohne Erde. Die Wurzeln sind komplett von der Erde befreit.
Eine Monstera Deliciosa, welche in einem Wasserbecken steht, um die Erde von den Wurzeln zu lösen

Die Monstera in Lavagranulat (Hydrokultur) umpflanzen

Wie bereits erwähnt, brauchen wir feines Tongranulat und leicht gröberes Lavagranulat. Die Körnungsgröße darf sich dabei nicht zu stark unterscheiden, damit ein Bestandteil nicht nach unten durchrutscht. Das feinere Tongranulat nutzen wir, da es sich besser eignet, um Nährstoffe in der Hydrokultur zu speichern. Ein ausgeglichenes Mischverhältnis ist also essenziell wichtig. 

Mischverhältnis: Für die Hydrokultur nutzen wir ein Mischverhältnis von 75 % Lavagranulat und 25 % feinem Tongranulat. Nachdem du beide Substrate ausreichend gewaschen hast, mischst du dir ausreichend Substrat zusammen.

Schritt 1: Fülle den Topf zu ⅓ mit Substrat auf

Hydrokulturtopfe haben in der Regel einen anderen Aufbau als normale Plastiktöpfe, da sie noch ein Wasserreservoir bilden können. Du musst darauf achten, dass deine Monstera nicht zu tiefe im Topf sitzt, denn die Wurzeln dürfen nicht zu lange im Wasser stehen. Als erste Schicht sollte es genügen ⅓ des Topfes mit Substrat zu befüllen, bei Bedarf kannst du auch mehr hinzugeben.

Ein Hydrokulturtopf, gefüllt mit 1/3 mineralischem Substrat. Daneben liegt eine Monstera.

Schritt 2: Die Monstera halten und den Topf auffüllen

Im nächsten Schritt hältst du deine Monstera auf die gewünschte Höhe und füllst den Topf mit der restlichen Substratmischung auf. Je nach Größe der Monstera benötigst du hierfür eine zweite Person, da die Monstera sehr schwer und groß werden kann. 

Während du das Lavagranulat und das feine Tongranulat in den Topf füllst, solltest du immer wieder ein wenig Topf klopfen, sodass sich das Substrat auf zwischen die Wurzeln setzt. 

Eine Monstera, über einen Hydrokulturtopf gehalten wird, um mineralisches Substrat einzufügen.

Nun hast du es auch schon geschafft. Deine Monstera steht als Hydrokultur in ihrem neuen Substrat. Die Umstellung ist sehr stressig für die Pflanze, also mach dich darauf gefasst, dass sie in den ersten Wochen und ggf. auch in den ersten beiden Monaten, das ein oder andere Blatt verliert und nur bedingt Wachstum zeigt. 

Aber das musst du mit der richtigen Pflege aussitzen. Zur Pflege und Düngung der Monstera in einer Hydrokultur kommen wir weiter unten in diesem Beitrag.

Eine Monstera Deliciosa, welche als Hydrokultur in mineralisches Substrat umgepflanzt wurde

Die Monstera in Blähton (Hydrokultur) umpflanzen

Blähton hat im Vergleich zu anderen mineralischen Substraten eine sehr grobe Form. Die kleinen Kugeln sehen auch ästhetischer aus als Blumenerde oder Lavagranulat. Hört sich in erster Linie etwas weit gegriffen an, aber eine Monstera als Hydrokultur, mit Blähton, in einem Glasgefäß, macht einiges her. Für diese Art der Kultivierung nutzen wir ausschließlich Blähton, also gibt es keine besondere Mischung.

Schritt 1: Fülle drei Schichten Blähton in ein Glasgefäß

Damit die Wurzeln der Monstera nicht direkt am Boden des Gefäßes mit Wasser in Kontakt kommen, solltest du als Erstes drei Schichten Blähton in das Glasgefäß füllen. Der Vorteil bei einem durchsichtigen Behälter ist, dass man genau erkennen kann, wie viel Wasser sich im Gefäß befindet. Du kannst dir also den Wasseranzeiger sparen. 

Genauso gut kannst du aber auch den Hydrokulturtopf verwenden, wie wir es bereits beim Lavagranulat getan haben.

Ein Glasgefäß. welches mit drei Schichten Blähton gefüllt wurde

Schritt 2: Die Monstera halten und das Gefäß auffüllen

Beim Umtopfen in Blähton sollte dir, wenn möglich, eine weitere Person beiseite stehen. Halte die Monstera auf die gewünschte Höhe und fülle Schicht für Schicht den Blähton in das Gefäß ein. 

Achte dabei darauf, dass die Monstera mit dem Stamm etwas im Blähton versinkt, damit sie einen besseren Halt findet.

Eine Monstera, welche in ein Glasgefäß mit Blähton umgetopft wird

Schritt 3: Die Blähtonschichten verteilen

Es wird schwierig den Blähton ohne weiteres in das Gefäß zu geben, sodass er sich gleichmäßig verteilt. Große Monsteras können ein sehr kompaktes Wurzelwerk ausbilden und deswegen musst du den Blähton Schicht für Schicht einfüllen. Achte darauf, dass sich keine Hohlräume im Gefäß bilden, weil der Blähton zu grob ist, um zwischen die Wurzeln zu rutschen. Helfe ggf. etwas mit deinen Fingern nach und verteile den Blähton vorsichtig. 

Eine Monstera, welche erfolgreich in eine Hydrokultur gesetzt wurde

Die Monstera in einer Hydrokultur gießen

Die Pflege einer Hydrokultur ist relativ einfach zu gestalten und wenn du die einfachen Regeln einhältst, dann wird sich deine Monstera schnell einleben. Zuerst gehen wir auf die Bewässerung der Monstera ein. 

Wenn du einen Hydrokulturtopf verwendest, brauchst du auch einen Wasserstandsanzeiger. Richtige Hydrokulturtöpfe haben ein dafür vorgesehenes Loch, in welchem der Wasserstandsanzeiger platziert werden kann. Es wichtig, dass der Boden des Untertopfes in direktem Kontakt zum Boden des Übertopfes steht. Passt der Untertopf nicht richtig in den Übertopf und schwebt leicht in der Luft, hat der Wasserstandsanzeiger keine Funktion. 

Der Wasserstandsanzeiger hat einen Strich für die minimale Füllmenge, sowie für die maximale Füllmenge. Meistens ist auch ein Strich für die optimale Füllmenge des Wasserreservoirs mit angegeben. Bei einem Glasgefäß kannst du ganz einfach Wasserstand am feuchten Blähton erkennen. 

So gießt du die Monstera in einer Hydrokultur: Du füllst das Wasserreservoir auf, sodass sich der Wasserstandsanzeiger auf das Optimum zubewegt. Danach lässt du deine Monstera ruhen, bis der bis der Anzeiger auf das Minimum fällt. Ist das Minimum erreicht und das Wasserreservoir ist leer, wartest du weitere 4 Tage. 

Erst nachdem die 4 Tage Trockenzeit vergangen sind, füllst du neues Wasser in das Substrat, bis der Wasserstandsanzeiger das Optimum erreicht. 

Ein Wasserstandsanzeiger in einer Hydrokultur, welcher das Optimum anzeigt.

Wenn du eine Monstera in Blähton gestellt hast und keinen Wasserstandsanzeiger verwendest, dann ist dein Augenmaß gefragt. Vom Prinzip her gehst du genau so vor wie mit dem Wasserstandanzeiger. Fülle drei Fingerbreiten Wasser in das Glasgefäß, dies entspricht der Anzeige des Wasserstandanzeiger im Optimumbereich. 

Warte bis das Wasser im Glasgefäß verbraucht ist, dies kannst du ganz einfach daran erkennen, wenn sich kaum noch Wasserflecken, aufgrund der Oberflächenspannung, am Glas befinden. Danach wartest du 4 Tage ab und fügst erst dann neues Wasser hinzu. 

Die Monstera in einer Hydrokultu düngen

Die mineralischen Stoffe bieten in der Regel kaum Nährstoffe und daher musst du nachhelfen. Bei jedem Gießvorgang fügst du dem Wasser die vorgesehene Menge eines Hydrokulturflüssigdüngers hinzu. Je nach Größe der Monstera ist der Nährstoffbedarf unterschiedlich. Beim Düngen sollten immer die Informationen des Herstellers eingehalten werden, damit das Wurzelsystem nicht beschädigt wir

🌿💧 Monstera Hydrokultur - Kultivierung ohne Erde 💧🌿